Ausfahrt durchs Apfelland

Wie gesagt haben wir noch einiges vor und so stellen wir wieder mal einen Wecker, um unseren Tagesrhythmus etwas nach vorne zu verlegen. Schon kurz nach Sieben Uhr kann man draussen sitzen (mit zwei Pullovern, aber immerhin). Sonne ich habe dich vermisst.

Heute ist eine Fahrt weiter Richtung Süden geplant. Durch schöne Landschaften, vielfach direkt am Meer entlang machen wir so etwas wie eine Sonntags-Ausfahrt.

Das Gebiet ist bekannt für seine Äpfel, doch jetzt ist gerade noch keine Saison und die meisten Hofläden leer. Wir finden dann doch einen, der prall gefüllt ist. Er hat zwar keine Äpfel, aber sonst ein wirlich tolles Angebot. Sogar hausgemachtes Eis, dass wir uns mit einem Cookie zum z’Nüni gönnen.

Viele Strassen hier sind noch gesperrt, wegen den verheerenden Waldbränden, die hier gewütet haben. Der Tahune Airwalk zum Beispiel ist vollkommen abgebrannt. Die Feuer sind zwar weitgehend gelöscht und man riecht sie nur noch schwach (es hat ja auch lange geregnet), aber wir stehen trotzdem immer mal wieder vor einem „Road closed“ Schild. Einmal missachten wir unabsichtlich eines und fahren durch einen abgebrannten Wald. Wir hätten eigentlich gerne noch mehr davon gesehen, aber eben, es ist verboten…

Ein schönes Plätzchen fürs Mittagessen:

Ein paar Farmen haben doch schon Äpfel zum Verkauf. An Ständen direkt an der Strasse mit einer Kasse, wo man das Geld einwerfen kann. Wir haben es nicht passend und eigentlich sind die Säcke für uns viel zu gross. Darum wollen wir unverrichteter Dinge wieder gehen. Ein anderes Pärchen bemerkt das und schenkt uns die drei Dollar, die es kostet. Wie nett, einfach so, an irgendwelche Fremde?.

Brombeeren gab es am Strassenrand auch noch.

Da wir die Märkte immer knapp verpassen, egal wo wir sind, helfen wir heute etwas nach und fahren heute erneut nach Hobart. Ich rase über kleine Waldwege, weil ich befürchte wir seien spät dran. Schlussendlich sind wir sogar zu früh für den „Twilight Market“.

Es ist eigentlich kein richtiger Markt. Es ist eher ein Foodfestival mit Livemusik, einem Künstler mit seinen Skulpturen und ein paar weiteren Ständen.

Die Vegi Auswahl ist sonst ja eher bescheiden, aber hier bin selbst ich mit der Entscheidung überfordert. Es gibt so viele leckere Dinge, sogar Vegan. Zum Beispiel veganes „Fried Chicken“. Fast so gut wie das original. Bei den kleinen Portionen kann man auch gut mehrere Sachen ausprobieren. Das doofe ist nur, man hat dann nie wirklich gegessen und will immer noch mehr. Es gibt sogar Alkohol zum kaufen hier. Aber für das Geld holen wir uns lieber noch etwas zu Essen.

Die Nacht verbringen wir etwas ausserhalb in einem Park, den wir entdeckt haben, als wir das erste mal nach Hobart hinein gefahren sind und sind nicht die einzigen mit dieser Idee.

Schlemmen und fahren

Uns wurde gesagt, in Victoria sei alles grün. Und tatsächlich, seit wir die Grenze passiert haben, sieht die ganze Landschaft viel saftiger aus. Es regnet auch immer wieder heute.

Dank dem Karoffelgratin gestern Abend, muss der Backofen nun wirklich ein Mal geputzt werden und auch die Küche ist mal wieder fällig… danach fahren wir an die Küste nach Mallacoota. Was wir hier wollen wissen wir selbst nicht so genau, denn die Strasse verläuft 20 Kilometer im Landesinneren, aber Bob hat gesagt es sei schön hier. Sehr viele Camper teilen seine Meinung. Der Ort besteht fast aus einem Campingplatz, direkt an der Bucht.

Viel zu sehen gibt es aber nicht. Ein pseudo Grund hier her zu kommen war, hier ein Eis zu essen. Wir hatten schon lange keines mehr.. aber es ist noch früh und das Wetter schreit auch nicht gerade nach Abkühlung. Darum schauen wir beim Bäcker vorbei und der rechtfertigt die Fahrt hierhin völlig.

Wir sind nun an der Südküste Australiens angekommen und fahren ihr entlang. Fürs erste gehen wir nicht auf die Hauptstrasse zurück, sondern durch den Croajingolon Nationalpark. Kleine holprige Kiesstrassen durch einen sehr schönen Wald. Seit einer längeren Zeit fahren wir heute wieder einmal länger. Es ist heiss, regnerisch und schwühl. Eine Mittagspause brauchen wir nach unserem zweiten Frühstück nicht. Viel zu sehen gibt es hier unseres Wissens nicht. Eine alte Eisenbahnbrücke in der Nähe von Nowa Nowa wollen wir uns aber ansehen. Wir fahren falsch und kommen so in den Genuss weiterer Waldwege.

Wir kommen an einem Schild mit Foto der Ortschaft Lake Entrance vorbei. Das gefällt uns und wir wollen uns dort mal umschauen. Es ist gerade so etwas wie ein Markt neben einer „Chilbi“. Diese öffnet aber erst später.

Wir machen einen Spaziergang über die lange Brücke über den See an den Strand und zurück.

Ein Markstand Verkauft allerlei Essen aus dem Smoker. Jetzt ist es das erste mal nicht ganz einfach Vegi zu sein. Aber der geräucherte Buttermaiskolben ist der beste Mais den ich je gegessen habe und die drei heissen Jam Doughnuts (Berliner) dazu sind sowieso lecker.

Mitten im Essen fängt es an zu schütten wie verrückt. Nirgends ist ein Dach in Sicht und wir müssen ins Auto fliegen. Irgendwie scheinen die AustralierInnen einfach nicht auf Regen eingerichtet zu sein. Das ist mir schon mehrfach aufgefallen.

Wenn man kein Fleisch isst, fährt man viel günstiger als mit. Das nehme ich dann als Grund (mehr) Dessert zu essen. Die Berliner waren Teil des Hauptganges und so ist es vollkommen legitim, das wir noch ein Eis essen gehen. Und was für eines!

Ich sollte wieder ein Mal Fotos hochladen und so gehen wir noch „kurz“ Beim Infocenter vorbei. Es hat zwar bereits geschlossen, aber das W-Lan ist an. Es ist nun schon spät, trotzdem halten wir noch schnell bei zwei Aussichtspunkten, bevor wir zu einem gemütlichen Bushcamp im Wald fahren.

Gewitter auf der Gibb River Road

Die Nacht war heiss und schwül und die lärmenden Vögel haben den Rest für eine unruhige Nacht dazu getan. Was liegt da näher, als noch vor dem Frühstück ein wenig im Pool zu plantschen.

Es fällt nicht ganz leicht von hier weg zu gehen, aber neben dem finanziellen Aspekt spielt auch der Zeitdruck eine Rolle. Zum einen wird es je länger je heisser und zum andern treffen wir anfangs Dezember Freunde von Nadine in Sydney, auf der andern Seite Australiens. Wir packen also alles zusammen, füllen Wasser auf und verabschieden uns nochmals vom Pool.

Wir haben es endlich einmal geschafft in einer Stadt zu sein, wenn Markttag ist. Gemüse und Früchte bräuchten wir, aber das suchen wir vergeblich. Es ist ein sehr überschaubarer Touristen-Markt. Bei den Milchshakes werden wir aber schwach.

Auch im Supermarkt gibt es nicht viel Gemüse. Die Strasse nach Süden scheint immer noch gesperrt zu sein und damit ist der Versorhungsweg abgeschnitten.

Wir tanken und fahren los in Richtung Nordosten. Trotz allem zug Gibb River Road. Auf dem Weg halten wir Ausschau nach Krokodilen. Wir sichten aber nur immer wieder Kühe.

Was wir auch immer wieder sehen sind die unförmigen Boab Bäume. Sie können Unmengen Wasser speichern, Feuer überstehen und werden bis zu mehrere Tausend Jahre alt. In einem dieser Bäume wurden Früher Aborigines gefangen gehalten. Sie wurden gekidnappt um sie dann schufften zu lassen auf den Farmen oder beim Perlentauchen. Und hier wurden sie „zwischengelagert“. Auch Australien hat eine ziemlich abscheuliche Vergangenheit.

Das Infocenter in Derby hat heute geschlossen. Dafür lesen wir uns brav die unzähligen Warnschilder durch. Gleich zu Beginn hat es ein Aborigines Kulturzentrum mit Kunstgalerie. Wir sind für einmal motiviert etwas für unsere Bildung zu tun, aber es hat geschlossen.

Der Anfang der Strasse ist sehr unspektakulär. Das meiste ist sogar asphaltiert und der Rest in einem sehr guten Zustand. Die Landschaft ist da viel spannender. Manchmal sieht es aus wie in der afrikanischen Savanne, zum Teil wie in einem tropischen Regenwald und dann kommen wieder Rinder auf grossen dürren Feldern.

Wir haben uns schon einen Nachtplatz ausgesucht, doch eine düstere Wolke hält uns davon ab hier zu übernachten. Es riecht verdächtigt nach einem Buschfeuer. Ein Stück weiter richten wir uns auf einem Parkplatz ein. Hier hat es bereits gebrannt. An ein paar Stellen glimmt es sogar noch ein wenig.

Ein Teil der Wolke holt uns dann doch ein. Der Teil mit Regen, Blitz und Donner. Mit dem starken Wind wird es recht unheimlich, aber nach ein paar Minuten ist der Spuck bereits vorbei.

Ho Chi Minh City

Wir essen ein spätes Frühstück, beziehungsweise ein frühes Mittagessen, weil wir am Mittag in die Stadt fahren. Vom Gericht her kommt das sowieso nicht drauf an, weil das meiste zu jeder Tageszeit gegessen werden kann. Nudelsuppe als Morgenessen mag vielen seltsam vorkommen, ist aber super.

Wir müssen nochmals zum Schneider. Auf dem Weg dorthin laden wir Oli bei der Arbeit ab und nehmen Ha mit. Sie hat das ganze mit den Kleidern organisiert und auch sonst sehr viel für die Hochzeit vorbereitet. Die Kleider passen nun perfekt.

Ha nimmt uns mit in die Stadt. Wir haben sie gestern nach einem Schneider gefragt, um für Sara noch ein Kleid machen zu lassen. Daraufhin hat sie angeboten, mit uns Shoppen zu gehen und zwar dort hin, wo auch sie ihre Kleider kauft. Das ist natürlich auch ein Angebot, welches wir gerne annehmen.

Das Shoppingcenter ist eigentlich ein grosser Laden, der aus ganz vielen Ständen besteht. Alle sind vollgestopft mit Kleidern. Viele sind Markenkleider, manchmal sogar echt, aber meist gefälscht. Ha sagt, wenn man die VerkäuferInnen kennt, sagen sie einem auch die Wahrheit über die Herkunft der Ware. Niemand hier ist aufdringlich, nicht so wie wir uns das als Touristen gewohnt sind. Man wird wirklich in Ruhe gelassen. Es ist sogar so, dass man das Gefühl hat, die Verkäufer und Verkäuferinnen wollen gar nichts verkaufen. Denn viele liegen am Boden und schlafen, hören Musik, sind am Handy oder essen gerade zu Mittag. Wenn man dan aber etwas will sind sie sofort sehr hilfsbereit und zuvorkommend. Und man kann alles anprobieren hinter einem kleinen Vorhang in den engen Verkaufsständen, die meist kleinen Höhlen ähneln. Hier gehen wirklich die Einheimischen ihre Kleider kaufen.

Für Sara ist es nicht ganz einfach, etwas passendes zu finden. Vietnamesen sind halt im Durchschnitt doch einiges kleiner als eine eher grössere Europäerin. Ich muss mir immer das lachen verkneifen, wenn ich eine Toilette betrete und sehe, wie tief die Urinale hängen. Sie wird dann aber doch noch fündig und auch Ha kauft sich ein Kleid.

Wir „lädelen“ noch ein bisschen weiter. Zuerst in der Markthalle und dann in diversen Läden. Ha begleitet uns noch eine Weile, zum Schluss sind wir noch zu dritt unterwegs. Nadine und Sara müssen sich zusammennehmen, sich nicht gleich zu beginn der Ferien finanziell zu ruinieren. Der einen gelingt das besser als der anderen 😉

Ein bisschen Strassenbelag dient als Schneidebrett für Früchte.

Als wir in einem Kaffee Pause machen und etwas kleines essen, stösst Oli wieder zu uns. er hat fertig gearbeitet und der Ölwechsel am Roller hat er auch machen lassen. Wir machen uns wieder auf den Heimweg. Oli bleibt aber noch in der Stadt. Er muss noch warten, bis seine Freundin fertig ist mit der Arbeit und er sie mit zu uns nehmen kann.

In unserer Planung haben wir nicht bedacht, dass genau jetzt Stosszeit ist. Die ohnehin vollen Strassen platzen jetzt aus allen Nähten. Das erstaunliche ist aber, das der Verkehr fast immer rollt. Er ist zwar langsam, aber meist flüssig, auch wenn aus Europäischer Sicht ein totales Chaos herrscht. Tatsächlich ist es faszinieren wie alles funktioniert, alle aneinander vorbeikommen und Rücksicht nehmen. Auffallend ist, das man im Gegensatz zu vor zwei Jahren kaum mehr fünf Personen auf einem Roller sieht. Wir mutmassen, das sich die Familien jetzt eher zwei Motorräder leisten können und ausserdem nicht mehr so viele Kinder haben. Nach fast eineinhalb Stunden sind wir dann auch wieder zurück im Haus.

 

Nach dem Abendessen Spielen wir ein paar Runden Yatzy und Sara versucht sich im Züridütsch.

 

Bus-Service und Steger-Treff

Über Ostern sind wir an einem Familientreffen der Stegers. Das ist der Familienteil meiner Grossmutter. Meine Grosstante hat ein wunderschönes Haus in Frankreich, mitten im Grünen. Klar, dass da der Humbel-Teil mit ihren Bussen anreist und darin übernachtet. Für das muss ich aber zuerst einen Service an meinem Transporter machen.

Ein paar Kabel müssen auch noch an den richtigen Ort.

War wohl ein bisschen schmutzig. Woher das wohl kommt…

Wir verbringen tolle Tage miteinander. Wir kochen zusammen, essen viel und gut, gehen auf den Markt, spazieren, schwatzen und so weiter.

Irgendwie ist die Auswahl der Fotomotive ein wenig einseitig geworden… hier bei einem Ausflug:

Mittagspause auf dem Nachhauseweg:

Und auch auf dem Weg nach Hause:

Ho Chi Minh City

Heute sind wir definitiv aktiver als gestern. Weil Jan und Sandra nur eine Woche bleiben und das Programm für den Rest schon steht, wollen sie heute in die Stadt. Susanne und wir sind auch mit dabei. Im Auto ist das mit dem Chauffeur ein wenig eng, aber es geht. Wir müssen doch ein rechtes Stück fahren, bis ins Stadtzentrum. Lange sieht alles ziemlich gleich aus und das Orientieren fällt sehr schwer. Viele kleine Läden, Werkstätten, Restaurants und so weiter säumen den Strassenrand. Jeder Fleck wird genutzt. Zum Schluss verändert sich das Bild. Die Häuser werden immer Höher und nobler und der Verkehr noch dichter. Vor allem Roller sind viele Unterwegs. Vor ein paar Jahren seien es noch mehr gewesen, als es noch fast keine Autos gab.

Wir werden direkt vor die grosse Markthalle gefahren. Hier gibt es fast alles zu kaufen. Vom Touristen-Gugus, über lebende Fische, Gedärme, Gemüse, Kleider, Geschirr, bis hin zu schneller Verpflegung. Es ist sehr spannend zu schauen und zu beobachten und das reicht auch für den Moment. Um etwas zu kaufen werde ich wohl an einem anderen Tag wiederkommen.

Nun sind wir auf dem Weg zu einem grossen Wolkenkratzer, von dem man eine tolle Aussicht über die Stadt haben soll. So schnell kommen wir dort aber nicht an. Es gibt viel zu viele Läden und sonstiges interessantes  zu sehen unterwegs.

Auch wir können so richtige Klischee-Touristen sein.

Nach der wirklich tollen Aussicht, geht’s weiter mit Shopping, essen, sehen und staunen. Ein paar Details, die mir auffallen:
Überall hat es viel Personal, egal wo, auch im noch so kleinen Laden, in den Werkstätten oder auf dem Aussichtsturm, hat man beinahe 1:1 Betreuung. Schneller geht’s aber trotzdem nicht. Personal ist so extrem günstig und Waren im vergleich dazu extrem teuer.
An einem Fussgängerstreifen zu warten, ist etwa so aussichtslos, wie in der brütenden Hitze, an der Sonne nicht zu schwitzen. Man muss einen guten Moment abwarten und vorsichtig, aber zügig und entschlossen drauf los gehen.
Bauarbeiter tragen Hemden und sind extrem Sauber. Ich bin nach einem Tag Arbeit jeweils dreckiger als zehn von ihnen zusammen.
Arbeiter, egal ob Banker oder vom Bau, nehmen ihr Mittagessen in kleinen Imbissen direkt an der Strasse ein. Und dies auf Mini-Plastik-Hockern.

Das Opernhaus

Nach dem Besuch der alten Post und einem grossen Einkaufzentrum, werden wir abgeholt. Der Pool und das Nachtessen warten auf uns.

Kochkurs

Wir haben es gestern Abend noch geschafft, einen Marokkanischen Kochkurs zu Buchen. Mit dem Gedanken haben wir schon länger gespielt und bei dem Hostelverband, bei dem wir die erste Nacht verbracht haben, ein günstiges Angebot gefunden.

Um 10.00 geht es los beim Café Glacier. Wir stehen gemütlich auf und gehen in eine Patisserie, wieder einmal, und frühstücken. Am Treffpunkt taucht lange niemand auf. Wir fragen uns ob wir wohl beim richtigen Kaffee sind, denn es gibt viele, die ähnlich heissen. Nach einem Anruf werden wir aber vertröstet und kurz darauf werden wir von einer Frau abgeholt. Mit ihr gehen wir auf den Markt und sonst einkaufen für unser Essen. Entweder ist Marakkesch deutlich teurer oder es wir grosszügig aufgerundet für uns Touristen. Durch ein Gewirr von Gassen (nach kurzer Zeit haben wir die Orientierung bereits verloren) gelangen wir zu einem Hostel und bekommen erst mal einen Tee mit Süssgebäck und dann wird gekocht und zwar das hier:
 
Rezepte für 2 Personen (dann platzt man aber fast)
Salat
3 grosse Tomaten in Scheiben schneiden und auf einem grossen Teller platzieren, den Rest darüber streuen.
1/2 Zwiebel klein geschnitten
Knoblauch
Peterli & Koriander fein gehackt
Pfeffer
Salz
Essig
Olivenöl
Getränk
2 Avocados
1l Milch
2 Pk. Vanillezucker
3 El Zucker
Im Mixer pürieren und kühl stellen.
Tajine
1. getrocknete Pflaumen in Wasser 15min kochen, dann 3 TL Zimt und 2 EL Zucker hinzufügen. Weitere 5 Minuten köcheln lassen.
2. Zutaten im Schmortopf oder Tajine 5min anbraten.
500gr. Lammgigot
1 1/2 Zwiebeln klein geschnitten
1 TL Ingwer
3 Zimtstangen
1/2 TL Kurkuma
1 Cup Öl
1 Tüte falscher Safran (für die Farbe)
Nach 5 Minuten soviel Wasser dazugeben, bis das Fleisch bedeckt ist.
Kochzeit: Schmortopf 45min
Tajine 60min
Vor dem servieren die Pflaumen dazugeben.
Vom Kurs sind wir ein bisschen enttäuscht. Viel machen müssen wir nicht. Statt auf der Terrasse kochen wir in einer kleinen Küche im Kochtopf und nicht in der Tajine. Es war aber trotzdem cool.
Auf dem sonnigen Dach warten wir, bis das Essen fertig ist und schauen den Schildkröten zu, die hier herumkrabbeln. Es ist köstlich und viel zu viel, trotzdem essen wir fast alles auf und können uns kaum mehr bewegen. Ein Mann bringt uns in die Nähe des Platzes zurück und wir gehen noch kurz auf den Markt. Wir kaufen Gewürze und ein Kamel. Nur ein kleines, aus Holz. Am einen Stand wollte der Verkäufer 120 Dirham und geht sehr schnell auf 20 hinunter. Am Stand nebenan, werden zehn verlangt…

Nach einer Pause im Hotel und ein bisschen Bloggen ist schon wieder Essenszeit. Hunger haben wir nicht wirklich und wollen auch nicht mehr so viel Geld ausgeben wie gestern. Deshalb setzen wir uns an einen Stand, an dem nur Marokkaner sitzen. Für gerade mal 30 Rappen bekommt man hier eine leckere Suppe, ohne dass versucht wird, mehr zu verkaufen.
Wir wollen noch ein paar Guetzli an einem mobilen Stand kaufen, doch der nimmt plötzlich reissaus, sagt aber wir, sollen mitkommen. Wir vermuten, dass diese Stände nicht offiziell sind und von der Polizei geflüchtet sind. Es schmeckt trotzdem.
Nach einem erneuten Bummel, vorbei auch an einigen Spiele-Ständen (zum Beispiel Petflaschen angeln) gehts zurück ins Hotel.

 

Marrakesch

Es war sau kalt ist in der Nacht. Die Thermounterwäsche etc. haben wir natürlich nicht mehr mit und die Wolldecken gaben nicht wirklich warm. Dazu kommt noch der Schlafmangel…

Das Frühstück macht einiges wieder gut. Wir bekommen eine Menge aufgetischt und ich kann von vielem nicht sagen was es ist, aber es ist lecker. Wir lernen ein paar der anderen Bewohner des Hostels kennen, aber irgendwie sind wir nicht ganz auf gleicher Wellenlänge. Sie sind hier für einen Städtetripp und für kleine Ausflüge in die Wüste. Im Moment nicht so unser Ding, auch wenn wir das auch schon gemacht und gemocht haben.
Ein freies Zimmer hat es heute eben so wenig wie gestern und noch einmal in der Kälte schlafen wollen wir uns nicht antun. Das haben wir im letzten halben Jahr genug gemacht. Also bezahlen wir und machen uns auf die Suche nach einem neuen Hotel. Das Gepäck lassen wir hier und schlendern mal los. Stress haben wir keinen und sehen uns erst mal um, statt nach einem Hotel zu suchen. Davon hat es sowieso genug.
Der grosse Hauptplatz ist faszinierend. Hier treibt sich alles herum: Henna-Malerinnen, Schlangenbeschwörer, Musikanten, Affen, Taschentuchverkäuferinnen, Protesenverkäufer und und und. Natürlich hat es auch viele Souvenirstände und daneben dutzende Orangensaft Händler. Immer wieder wird man angesprochen ob für ein Restaurant, Handys, Schnitzereien und nicht zuletzt Hasch. Eine ganz lustige Mischung, die einfach fasziniert. Wir amüsieren uns köstlich über all die Händler, die uns locken wollen, „Good price!“. Wir sind es uns ja gewoht und nehmen es desshalb mit Humor. Trotzdem ist Marrakesch irgendwie anders. Zum Beispiel hat es viel mehr Touristen als anderswo und deshalb wird englisch gesprochen. Das sehr touristische und einheimische harmoniert trotzdem.
Wir kommen an einem Hotel vorbei und checken ein. Es ist ganz hübsch, wenn auch nicht nach europäischem Standard. Zum Beispiel gibt es keine Badetücher. Wir haben unsere im Bus gelassen weil das Hostel gehabt hätte. Tja, wir sind es uns gewohnt nicht zu Duschen.
Wir ruhen uns ein wenig aus von dem Trubel und gehen danach eine Tajine essen. Dann müssen wir auch noch den Koffer aus dem Hostel holen.
Nach einer erneuten Pause im Hotel, ja wir sind faul, gehen wir schon wieder essen. Wir kommen auf die grosse Fussgängerstrasse zum Hauptplatz und trauen unseren Augen kaum. Am Tag waren ja schon viele Menschen unterwegs aber das jetzt ist mit einem Volksfest gleichzusetzen. Alle Händler sind geblieben und noch etliche dazu gekommen. Der freie Raum zwischen den Orangensaftständen ist nun vollgestopft mit Essenständen und Bänken, dicht an dicht. Wir trauen uns quer durch und wie erwartet werden wir dutzende Male angesprochen. Wir wollen ohnehin etwas essen und lassen uns ausgerechnet vom agressivst beworbenen Stand überzeugen. Das Essen ist super, doch die Rechnung gefällt uns gar nicht. Es wird alles einzeln berechnet und mehr aufgetischt als man bestellt hat. Wir hätten vorsichtiger sein sollen…. Nach einer kleinen Diskusion wird uns ein kleiner Teil erlassen. Immerhin.

Wir finden wir haben es uns wieder mal verdient einen Film zu schauen, auch wenn das nicht so anmuten mag, wenn man den Blog liest und gehen zurüch zum Hotel.

marokkanische Hilfsbereitschaft und Gastfreundschaft

Wir sitzen gerade beim Frühstück im Bett, da schaut eine Frau durch die Frontscheibe. So wie wir es deuten, will sie Geld, Essen oder Kleider. Nach mehrmaligem Kopfschütteln und langem ignorieren geht sie endlich. Beim Zusammenräumen kommt sie abermals. Sie spricht kaum Französisch und was sie sagt, verstehen wir nicht. Aber sie will, so glauben wir, immer noch das gleiche. Eine Banane beruhigt sie nur wenig. Abermals hilft nur längeres ignorieren.

Wir erreichen nach nicht all zu langer Fahrt Assa. Es scheint irgend ein Fest im Gange zu sein, wir erkennen nicht genau was und fahren an die Tanke. Einkaufen müssten wir eigentlich auch noch, doch das verschieben wir in die nächste grössere Stadt und fahren weiter. Nach 30 Kilometern, Schock! Die Ölkontrolleuchte! Das hatten wir zu beginn unserer Reise doch schon ein mal.
Erst mal Ölstand kontrollieren… Es ist viel zu wenig! So können wir unmöglich weiter fahren und ausgerechnet jetzt haben wir kein Reserveöl dabei. Wir hätten an der Tankstelle kaufen müssen und es vergessen. Nach kurzem Überlegen wird uns klar, das jemand von uns irgendwie in die Stadt zurück muss. Wir machen uns an der Strasse bemerkbar und schon das zweite Auto nimmt mich prompt mit. Mit der vierköpfigen Familie komme ich kurz vor Assa in die Polizeikontrolle. Wir müssen herausfahren und die Papiere zeigen. Der Beamte fragt ob ich eine Panne habe und wo, verschwindet kurz und dann dürfen wir weiter fahren. Bei der Tankstelle halten wir an und ich will dem Vater etwas Geld geben, um Danke zu sagen, aber er will es nicht annehmen und beschenkt mich stattdessen mit Süssem. Ich hab kaum Zeit mich umzusehen und zu überlegen wie ich wieder zurück komme, als ich das Öl erstanden habe, da kommt schon jemand auf mich zu. Er fragt, ob ich derjenige sei, der eine Panne hat. Als ich bejahe sagt er, ich könne mit ihm kommen und wir steigen in sein Taxi ein. Auf die Frage was es denn koste lacht er nur und sagt „beaucoup“. Ist mir im Momment eigentlich auch egal. Bei ein wenig Smalltalk und Berbermusik rast er über die Strasse und so bin ich in weniger als einer Stunde schon wieder zurück beim Bus.
Er schluckt gleich die ganze Flasche und ist immer noch knapp dran. Für die Taxifahrt muss ich jetzt doch nichts bezahlen. Ich vermute, dass der Polizist mir diese Mitfahrgelegenheit verschafft hat. Wenig später hält das Taxi in einem Dorf. Es hätte demnach sowieso hier hin gemusst.
Auch wir halten bald und essen erst mal was. In meiner Abwesenheit hat Nadine erwas über die Rallye herausgefunden. Das Africa Eco Race. Sie hatte tatsächlich zwei Tage den gleichen Weg wie wir und geht nun weiter Richtung Süden bis nach Dakar. Da würde ich auch gerne mal mitmachen, aber das Startgeld ist etwa so hoch wie das ganze Budget meinerseits für unsere Reise. Da bin ich schon lieber ein halbes Jahr statt zwölf Tage unterwegs.
Wir brauchen also noch mehr Öl, müssen Geld holen und einkaufen. Das wollen wir in Guelmim erledigen. Ein Bankomat ist schnell gefunden und auch eine Tanke. Mein Öl haben sie aber nicht. Kein Problem, dann wird eben jemand geschickt und wir in ein Gespräch mit mehreren Männern verwickelt. Sie geben uns wertvolle Tips zur weiterreise in den Süden. So kann man zum Beispiel bei Landrovern, die ein Handzeichen machen, gegen Zigaretten Tanken. Wir wissen noch nicht ob wir überhaupt so weit in den Süden kommen aber interessant ist es allemal was sie erzählen. Mein Bus hätte der eine am liebsten gleich gekauft. Ein anderer, der recht gut deutsch kann, lädt uns zum Tee (natürlich in seinem Geschäft) ein und wir nehmen an. Ich kann es nicht lassen und kaufe abermals etwas. Aber eine antike Tuareg Teekanne ist eben schon was tolles.

Wir werden uns dann auch irgendwann beim Preis einig, nachdem wir noch eine Tafel Schokolade drauf legen. Jetzt werden wir auch noch zum Essen eingeladen. Es ist Freitag und das heisst in Marokko Couscous Tag. Wir gehen zusammen mit einem anderen zum Ladenbesitzer nach Hause und lernen seine Frau und sein Sohn kennen. Nach dem Essen zeigt er uns sein Haus. Er ist eigentlich Nomade und hat etwas Wüste in die Stadt mitgebracht. Im Hof steht sein Kamel, seine Schafe und eine Ziege und auf dem Dach hat er ein Zelt mit Dromedarfiguren aufgestellt und Kakteen und Kräuter gepflanzt.

Falls wir morgen noch da sind, wären wir auch bei einer Hochzeit wilkommen oder können bei einer Oase, die dem anderen gehört vorbeischauen und auch bleiben, wenn wir wollen. Fals wir wiederkommen wird uns auf jeden Fall eine Dromedar Tajine versprochen.
Auf dem Rückweg führen sie uns noch durch den Markt und zurück zum Bus. Sie erklären uns noch den Weg und wir verabschieden uns. Bevor wir aber zum Plage Blanche fahren, müssen wir noch einkaufen. Es gibt hier einen nigelnagel neuen Supermarkt, mit fast allem was das europäische Herz begehrt. Die richtige Strasse zu finden ist von hier aus nicht ganz einfach. Die Wegbeschreibung unserer neuen Freunde war vom Laden aus und auch der Reiseführer startet woanders. Wir landen Schlussendlich auf einer Parallelstrasse zur richtigen und finden im dunkeln mehr durch Zufall eine Piste, die vermutlich an den richtigen Ort führt. Wir fahren sie ein Stück entlang durch eine Kaktus-Baumschule (das habe ich auch noch nie gesehen!) und halten zum übernachten.

Wüstenschifffahrt

Wir müssen heute früh auf. Auf uns wartet eine Kameltour, denken wir. Es ist noch sehr kalt und wir stehen bibbernd vor der Rezeption. Wir sind die marokkanische Pünktlichkeit ja gewohnt, aber allmählich warten wir doch schon lange. Wir fragen mal einen Angestellten, aber der weiss auch nichts, wir sollen uns doch zu ihm setzen und einen Tee trinken und auf den Chef warten. Mit ihm kommt auch der Tourenanbieter, aber er weiss nichts von uns. Der Hilfsangestellte von gestern hat es offensichtlich nicht weitergeleitet. Er könne aber heute ein Ausritt organisieren, oder wir können morgen mit zwei anderen Gästen mit auf einen ganztägigen Ausflug. Wir überlegen lange und fragen dann, ob es auch möglich wäre eine Tour mit Übernachtung zu machen. Das wollten wir eigentlich von Anfang an machen. Es könne sogar schon heute Nachmittag los gehen, sagt er. Er erklärt uns kurz wann, wo und wie viel und wir schlagen ein.

Jetzt haben wir genug Zeit, um zu Fuss in die Stadt zu gehen. Heute ist grosser Markt und zusätzlich findet ein Marathon statt. Wir gehen also los und suchen die Sonne und allerlei anderes. Wir werden in fast allen Belangen fündig. Auch Geld holen klappt beim vierten Automaten. Der Markt ist wie gewohnt vollgestopft mit allem möglichen, aber vor allem Gemüse und Früchte. Wir kaufen natürlich ein. Es ist ein interessantes Schauspiel, aber bei all den vielen Menschen auch ermüdend. Mit vollen Taschen machen wir uns nach einer Guetzlipause auf den Rückweg. In einem Souvenirladen schauen wir noch schnell vorbei, wie versprochen. Den Tee nehmen wir dankend an, aber kaufen tun wir diesmal nichts. Die Läufer mühen sich nun auf den Strassen ab und werden im Ziel beklatscht.
Zurück auf dem Campingplatz gibt es erst mal etwas zu essen und dann heisst es abwaschen, duschen, zusammenpacken und so weiter. Überpünktlich, erwarten uns zwei Dromedare und ein Führer. Ohne viel Gerede heisst es aufsitzen und los. Wir wissen jetzt, dass sie nicht ohne Grund Wüstenschiffe heissen. Es schaukelt ganz schön. Wir werden am Zügel aus der Stadt hinausgeführt und dann geht es quer Feld ein durch die Wüste und durch einen Fluss. Diese Tiere sind einfach faszinierend und es ist auch mal schön, etwas langsamer vorwärts zu kommen. Man bekommt so viel mehr mit von der unmittelbaren Umgebung.

Bei ein paar Sträuchern machen wir halt, damit dieTiere etwas fressen und wir uns die Beine vertreten können. Gehen fühlt sich nun ganz komisch an. Nach gut zweistündigem Ritt kommen wir in unser Camp und werden natürlich mit einem Tee begrüsst. Wir führen ein bisschen Smalltalk mit den Angestellten, denn Gäste hat es keine anderen heute, und überbrücken die Zeit am Feuer.
Zum Essen gibt es aus der Tajine reichlich und mit vollen Bäuchen setzen wir uns erneut ans Feuer. Ein bisschen später gesellen sich vier junge Männer zu uns und sorgen für Unterhaltung. Sie machen auf Trommeln und einer Gitarre traditionelle Musik, interpretieren aber immer wieder ein aktuelles Lied hinein. Es wird viel herumgealbert und gelacht. Vielleicht nicht zuletzt, wegen dem, was sie Rauchen. Jedenfalls ist es ein sehr vergnüglicher Abend. Als es ruhiger wird, kocht der eine Tee über dem Feuer und erzählt von seinem Leben, das in einem Berberzelt begann. Nach dem Schlummertrunk ist es schon sehr kalt und wir kriechen in unser Bett. Ja ein richtiges Bett! In einem Zelt.