Sydney

Am Morgen erkunden wir zu zweit Chinatown und das Gebiet um unser Hostel und besuchen die Markthalle. Fast wie die Markthalle in Vietnam, nur mit viel weniger Leuten, weniger Hektik und um Welten entspannter.

Und Nadine bekommt noch eine Massage:

Bevor wir uns mit den anderen treffen, probieren wir noch die Sauna des Hostels aus. Wenn es schon eine hat, wollen wir sie auch nutzen. Ausprobieren ist da wirklich das richtige Wort, denn wir haben eine Weile, bis wir sie endlich in Gang bringen und es schön heiss wird.

Am Nachmittag holen uns die anderen bei uns ab, müssen dann aber gleich nochmals zurück um einen Pullover zu holen. Es ist momentan empfindlich kühl. Wir machen die Free walking Tour. Eine geführte Tour durch die Stadt, bei der man am Schluss dem Guide einfach das zahlen kann was man will.

Sydney ist, für Australische Verhältnisse eine alte Grossstadt. Das sieht man überall an den Alten gebäuden, sogar die Wolkenkratzer scheinen älter zu sein, als anderswo.

Irgendwie fühlt sich Weihnachten im Sommer einfach ein wenig falsch an.

Wir stärken uns mit einem Bier, oder zwei, für den Weg zurück Richtung China Town und zu einem Koreanischen Barbecue. Das angesteuerte all you can eat Restaurant ist leider schon ausgebucht, aber nicht weit davon finden wir ein anderes koreanisches Restaurant.

Auch heute gehen wir noch weiter auf ein paar Bier. Diese Bar schlisst nicht wie die gestern um zwei Uhr, aber irgendwann bekommen einfach nichts mehr zu trinken. „You had enough.“ Hää?! Was?! Warum? Wir verstehen die Welt nicht mehr, wir sind nicht mehr nüchtern, aber so betrunken sicher nicht! Aber hier ist es anscheinend so, das wenn die Polizei jemanden findet, der zu viel getrunken hat, gehen sie mit Bussen auf die Bar los, die den Alkohol ausgeschenkt hat. So kommen wir dann auch in die nächste Bar nicht hinein. Ist vielleicht auch besser so. Dafür finden wir noch Doughnuts und und anderes super gesundes Essen auf dem Nachhauseweg.

Hostel, essen und trinken

Wir brauchen den gestellten Wecker nicht und sind genug früh wach um noch gemütlich am Ufer zu frühstücken. Dann fahren wir zum Travel Car Center. Von dort stammt unser Auto ursprünglich und bekommt dort heute einen Service. Wir sind sogar noch zu früh, aber Nadine hat ja ihr Buch dabei…?

Wir fahren mit dem Bus in die Stadt hinein durch den dichten Berufsverkehr. Er braucht eine halbe Ewigkeit. Es wird schnell klar, das Sydney ein ganz anderes Kaliber Stadt ist, als alle anderen bisherigen Städte. Eine richtige Grossstadt mit vielen hohen Häusern. Nicht nur im Zentrum sondern schon weit aussen ist kaum ein einstöckiges Haus zu sehen und es herrscht sehr geschäftiges Treiben.

Unser Hostel Zimmer ist noch nicht bereit, erst ab 13.00 Uhr, aber wir dürfen bereits die Aufenthaltsräume nutzen und das W-Lan. Wir schauen uns etwas in dem risigen Gebäude um und fahren dann ins oberste Stockwerk zum Pool.

Wir erledigen alles mögliche an unseren Handys und am Laptop, essen unser mitgebrachtes Mittagessen, bis wir ins Zimmer können. Wir duschen und bekommen dann schon den dritten Anruf von der Werkstatt. Die Achse ist jetzt doch nicht so schlimm dran wie befürchtet, es musste nur ein Radlager getauscht werden. Der Service ist bereits fertig und wir müssen das Auto bereits wieder holen. Müssen, weil sie nicht genügend Platz haben um es bei sich zu behalten. Wir haben noch keine Ahnung wohin damit. Alle Parkhäuser in Sydney sind zu nieder und Parkplätze in der Nähe sind alle zeitlich beschränkt…

Wir fahren mit dem ÖV zur Werkstatt und fragen dort ob sie eine Idee haben. Nach kurzem hin und her geht es dann trotzdem mit hier stehen lassen. Wir sind extrem froh, aber den weiten Weg hätten wir uns sparen können.

Der Doppelstöckerbuss ist oben etwas nieder:

Am Abend sind wir mit drei ehemaligen Arbeitskollegen von Nadine verabredet. Sie waren gerade für fünf Wochen an der Ostküste unterwegs und geniessen jetzt die letzten Tage in Sydney. Nach einem Bier bei uns im Hoteleigenen Kaffee gehen wir Thailändisch essen. Die andern sind schon ein paar Tage hier, und wissen wo es lecker ist.

Komplett überessen gehen wir noch ein paar Häuser weiter auf ein paar Bier, bis die Bar seine Türen schliesst.

Polterwochenende

Ohne dass ich weiß wohin, geht es los mit drei Autos voller Freunden und Verwandten. Schlussendlich landen wir im Schwarzwald um dort mit Hot Rods die Gegend unsicher zu machen. Das sind Gokart ähnliche Dinger, die über 80km/h schnell sind und auf der Strasse gefahren werden dürfen.

Das macht saumässigen Spass. Danach fahren wir nach Stuttgart in unser Hostel und der Alkohol kommt mit ins Spiel. Den Rest der geschichte bleibt geheim, oder ihr fragt mich mal persönlich 😉

Marrakesch

Es war sau kalt ist in der Nacht. Die Thermounterwäsche etc. haben wir natürlich nicht mehr mit und die Wolldecken gaben nicht wirklich warm. Dazu kommt noch der Schlafmangel…

Das Frühstück macht einiges wieder gut. Wir bekommen eine Menge aufgetischt und ich kann von vielem nicht sagen was es ist, aber es ist lecker. Wir lernen ein paar der anderen Bewohner des Hostels kennen, aber irgendwie sind wir nicht ganz auf gleicher Wellenlänge. Sie sind hier für einen Städtetripp und für kleine Ausflüge in die Wüste. Im Moment nicht so unser Ding, auch wenn wir das auch schon gemacht und gemocht haben.
Ein freies Zimmer hat es heute eben so wenig wie gestern und noch einmal in der Kälte schlafen wollen wir uns nicht antun. Das haben wir im letzten halben Jahr genug gemacht. Also bezahlen wir und machen uns auf die Suche nach einem neuen Hotel. Das Gepäck lassen wir hier und schlendern mal los. Stress haben wir keinen und sehen uns erst mal um, statt nach einem Hotel zu suchen. Davon hat es sowieso genug.
Der grosse Hauptplatz ist faszinierend. Hier treibt sich alles herum: Henna-Malerinnen, Schlangenbeschwörer, Musikanten, Affen, Taschentuchverkäuferinnen, Protesenverkäufer und und und. Natürlich hat es auch viele Souvenirstände und daneben dutzende Orangensaft Händler. Immer wieder wird man angesprochen ob für ein Restaurant, Handys, Schnitzereien und nicht zuletzt Hasch. Eine ganz lustige Mischung, die einfach fasziniert. Wir amüsieren uns köstlich über all die Händler, die uns locken wollen, „Good price!“. Wir sind es uns ja gewoht und nehmen es desshalb mit Humor. Trotzdem ist Marrakesch irgendwie anders. Zum Beispiel hat es viel mehr Touristen als anderswo und deshalb wird englisch gesprochen. Das sehr touristische und einheimische harmoniert trotzdem.
Wir kommen an einem Hotel vorbei und checken ein. Es ist ganz hübsch, wenn auch nicht nach europäischem Standard. Zum Beispiel gibt es keine Badetücher. Wir haben unsere im Bus gelassen weil das Hostel gehabt hätte. Tja, wir sind es uns gewohnt nicht zu Duschen.
Wir ruhen uns ein wenig aus von dem Trubel und gehen danach eine Tajine essen. Dann müssen wir auch noch den Koffer aus dem Hostel holen.
Nach einer erneuten Pause im Hotel, ja wir sind faul, gehen wir schon wieder essen. Wir kommen auf die grosse Fussgängerstrasse zum Hauptplatz und trauen unseren Augen kaum. Am Tag waren ja schon viele Menschen unterwegs aber das jetzt ist mit einem Volksfest gleichzusetzen. Alle Händler sind geblieben und noch etliche dazu gekommen. Der freie Raum zwischen den Orangensaftständen ist nun vollgestopft mit Essenständen und Bänken, dicht an dicht. Wir trauen uns quer durch und wie erwartet werden wir dutzende Male angesprochen. Wir wollen ohnehin etwas essen und lassen uns ausgerechnet vom agressivst beworbenen Stand überzeugen. Das Essen ist super, doch die Rechnung gefällt uns gar nicht. Es wird alles einzeln berechnet und mehr aufgetischt als man bestellt hat. Wir hätten vorsichtiger sein sollen…. Nach einer kleinen Diskusion wird uns ein kleiner Teil erlassen. Immerhin.

Wir finden wir haben es uns wieder mal verdient einen Film zu schauen, auch wenn das nicht so anmuten mag, wenn man den Blog liest und gehen zurüch zum Hotel.

Odyssee nach Marrakesch

Es ist Eile geboten heute Morgen, aber schlussendlich sind wir sogar fünf Minuten zu früh und der Abschleppdienst einige zu spät. Bis alle Papiere ordnungsgemäss ausgefüllt und unser Gepäck dokumentiert ist, dauert es eine Weile. Es wird alles sehr genau genommen.

Natürlich schauen wir nochmals bei der Patisserie vorbei und gehen zum Büro des Busunternehmens. Es hat zu. Wir essen erst mal ein bisschen vom eben gekauften und setzen uns ins Kaffee gegenüber und bestellen Tee. Gleich darauf öffnet das Büro. Ich geh hinüber um Tickets zu kaufen, doch angeblich gibt es keinen Bus nach Marrakesch und der Angestellte verschwindet auch gleich wieder. Zuerst ein mal Tee trinken. Dann versuche ich es noch einmal, diesmal mit Verstärkung und der Gewissheit, das im Internet steht, dass es einen Bus gibt. Es fährt trotzdem keiner wegen den Überschwemmungen im November letzten Jahres. Wir müssen zuerst nach Tiznit und von dort aus gibt es einen. Na dann kaufen wir eben von Tiznit aus ein Ticket. Geht auch nicht, der Bus ist schon voll, es gibt jedoch am Abend noch einen. Na dann eben diesen…
Der Regionalbus lässt auf sich warten und wir machen es uns auf einer Mauer bequem. Als er endlich kommt, wissen wir nicht, wo wir unser Billet lösen müssen und steigen einfach mal ein. Das war die richtige Entscheidung, denn kurz nach der Abfahrt geht einer herum und kassiert ein. Die Busfahrt ist sehr amüsant. Ein paar albern immer wieder herum, spielen mit einem Lautsprecher mit Mikrofon und alle Passagiere lachen mit.
An unserem vorläufigen Ziel angekommen setzen wir uns auf eine Bank und essen etwas.
Danach schauen wir dem Treiben der Leute zu. Ab und an kommt jemand vorbei, fragt wie es geht und heisst uns Willkommen. Wir schlendern ein wenig durch die Altstadt und den Markt. Mit einem Koffer im Schlepptau macht das aber nicht so viel Spass. Es dauert noch etliche Stunden bis unser Bus fährt, trotzdem wollen wir mal schauen, wo die Haltestelle ist. Ich habe noch nie in meinem Leben ein Koffer besessen und war mir nicht richtig bewusst, dass sie keine grösseren Absätze mögen und kraks… bricht ein Rad ab. Jetzt heisst es Koffer tragen, toll mit dem restlichen Wasservorrat aus dem Bus drin.
Wir machen eine kurze Verschnaufpause, als uns ein Velofahrer zuwinkt. Ich winke zurück, was unweigerlich zur Folge hat, dass er zu uns kommt. Er hat einen tollen Laden, gratis Tee und so weiter. Das kennen wir ja bereits, haben aber sowieso nichts besseres zu tun. Der Koffer wird aufs Fahrrad geladen und es geht immer weiter in die Stadt hinein. Schlussendlich winkt er sogar noch ein Taxi herbei, dass er bezahlt und uns mitnimmt.
Wir verbringen sehr viel Zeit in seinem Geschäft und unterhalten uns beim Tee und beim
Stöbern durch die vielen alten Sachen. Er redet sehr gerne und schnell auf französisch, aber recht verständlich für uns. Was er erzählt ist auch meist sehr interessant und man hat das Gefühl, er weiss wovon er spricht. Sei es über Politik, Marokko und seine Probleme oder Familie.
Schlussendlich kaufen wir jede Menge Krimskrams. Ausser bei Nadines Babouches (Eine Art Leder-Hausschuhe) wissen wir eigentlich auch nicht wieso.

Mit dem Taxi gelangen wir zur Busstation. Für einen Franken und wir haben eher zu viel bezahlt. Wir setzen uns in ein Kaffee, trinken Tee und vertreiben uns die Zeit mit Lesen. Vor dem Busbüro essen wir das zweite Sandwich und warten und warten.. Dann merken wir, das wir unser Gepäck noch wägen und bezahlen müssen und warten erneut. Bis der Bus endlich kommt. Am Anfang lassen wir unsere Reise noch einmal mit den Fotos Revue passieren (eigentlich wollte ich ja bloggen…), essen die Letzten Kekse aus Zagora und versuchen dann zu Schlafen.
3/4 Stunden zu früh erreichen wir Marrakesch. Ich bin schlaftrunken und sehr verwirrt. Aber Nadine weiss, dass wir am richtigen Ort sind. Es sind noch erstaunlich viele Leute auf den Strassen und in den Kaffes. Es ist halb zwei in der Nacht und trotzdem empfängt uns eine ganze Gruppe Taxifahrer. Mit dem letzten bisschen Akku auf dem Handy finden wir heraus, das unser herausgesuchtes Hostel zu weit weg ist um zu Fuss zu gehen (mit Koffer tragen) und wir ein Taxi brauchen. Es kommt auch gleich wieder einer und bietet seine Dienste an, zu einem völlig überrissenen Preis. Er ist ein wenig verwirrt, als wir einfach ablehnen und geht am Schluss fast auf die Hälfte herunter.
Wir finden vom grossen Platz aus das richtige Gässlein und das Hostel, aber die Türen sind zu. Im Internet hiess es, es habe eine 24 Stunden Rezeption. Nach mehrmaligen Klingeln taucht dann doch jemand auf und man sieht ihm an, dass wir ihn geweckt haben. Im Internet waren noch alle Zimmer frei, er sagt uns aber, es ist alles besetzt. Er hat aber noch zwei Betten im Zelt auf dem Dach. Ist uns jetzt auch egal, wir nehmen auch das. Auch wenn schon jemand drin liegt.

 

Zagreb

Das Funk Lounge Hostel ist ein lustiger Ort, man merkt schnell, dass hier vorallem Junge ein und aus gehen. In der Gemeinschaftsküche wird ab und zu etwas gebrutzelt und vor dem Fernseher und in den Hängematten ist immer jemand anzutreffen. Immer wieder jemand anderes.

Zum Frühstück holen wir uns etwas vom Bäcker und setzen uns in den Gemeinschafts-Bereich. Wir laden die letzten Bilder des Blogs hoch. Dann müssen wir uns schon fast beeilen. Um 11.00 ist Check-out. Vorher müssen wir noch duschen, einen Wasserkannister füllen, uns über die Stadt informieren, alles zusammenpacken und unsere Wäsche, die wir zum Waschen gegeben haben, holen. Die ist in der ganzen Aufregung des Vorabends vergessen gegangen und steht immer noch am gleichen Ort wie gestern. Wir wollen ja sowieso in die Stadt und unseren Bus hier stehen lassen. Also kann die Wäsche auch jetzt noch gemacht werden. Der Rezeptionist, der es gestern vergessen hat, geht sofort nach oben und macht eine Maschine.
Die Tramstation ist gleich vor der Tür. Tickets gibts bei jedem Kiosk, aber die kaufe sowieso niemand. Wir entscheiden uns für Variante Nummer drei und gehen zu Fuss. All zu weit ist es nicht. Wir folgen der Route der geführten Touren auf eigene Faust und sehen uns die Sehenswürdigkeiten an.

Der Botanische Garten und das empfohlene Restaurant sind leider zu und auch der angekündigte Weihnachtsmarkt (ein Glühwein zum aufwärmen wäre jetzt super!) ist erst in einer Woche. Aber es gibt auch so genug zu sehen. Ich habe mir fest vorgenommen, mir heute eine Kappe zu kaufen, weil meine irgendwo auf der Abschlepptour in Albanien verloren ging. Leider finden wir nirgens eine und müssen doch zu H&M. Das Mittagessen ist schon längst überfällig und deshalb setzen wir uns in ein Restaurant und essen Strukli, Zagrebschnitzel und Schweinshaxe. Das essen hier ist sehr stark von ungarischen und für unsere Augen sogar bayrischen beeinflusst.
Zurück im Hostel ist unsere Wäsche zwar noch im Trockner, aber fertig. Zum Abschied erhalten wir noch einen Shot an der Bar. Der Angestellte sagt, Kroaten trinken immer am Anfang (da haben wir auch einen erhalten) und am Ende von etwas gutem, aber vieleicht war es auch, weil er die Wäsche vergessen hat. Wir setzten uns also noch ein mal hin, trinken was und süchteln nochmals am iPhone. Total gut gelaunt fahren wir aus dem nun schon dunkeln Zagreb. Ob unser Hoch jetzt von dem bisschen  Alkohol, der Musik, weil wir endlich wieder im Bus sind oder einfach so war, kann ich nicht sagen. Wahrscheinlich ein Mix aus allem. Auf jeden Fall verleitet uns die Fröhlichkeit in der Dunkelheit bis zu unserem nächsten Ziel zu fahren. Der Plitvicka Jezera Nationalpark. Auf dem Parkplatz brennt noch Licht und Campen ist hier mit Sicherheit verboten, darum machen wir kehrt und nächtigen auf einem Feldweg nicht weit entfernt. Es ist für unsere Verhältnisse schon spät und genug im Bauch haben wir vom verspäteten, ausgiebigen Mittagessen auch, also nichts wie ins Bett, solange es von der Fahrt noch aufgeheizt ist.

Dinamo Zagreb – Hadjuk Split, oder eben nicht

Ich erlaube mir hier mal ein wenig Werbung in eigener Sache zu machen. Wenn ich zurück komme, möchte ich noch einige private Aufträge warnehmen, bevor ich mich wieder Fest anstellen lasse. Falls also euer Garten etwas Pflege, einen Winterschnitt oder was auch immer nötig hat, meldet euch!

Um vom matschigen Weg wieder auf die Strasse zu kommen, brauchen wir mehrere Anläufe. Mit Sperre ist es dann doch machbar. Wir fahren also nach Zagreb hinein und steuern das Funk Lounge Hostel an. Dort wollen wir übernachten und uns mal wieder richtig aufwärmen. Das Zimmer ist noch nicht bereit und deshalb setzen wir uns ins dazugehörige Restaurant und trinken erst mal einen Kaffee und surfen im Internet. Später bestellen wir auch etwas zu Essen. Bei 3.50 Euro pro Mahlzeit kann man das auch mit gutem Gewissen und muss nicht in den kalten Bus um etwas zu Kochen.

Im nun bereiten Zimmer, machen wir uns ready für das Fussballspiel Dinamo Zagreb – Hajduk Split.  Das Stadion ist gut zu Fuss zu erreichen und Tickets kriegen wir auch schnell. Sie sind zwar auf der Tribüne und nicht in der Kurve wie wir eigentlich wollten und deshalb teurer, aber immer noch verhältnismässig günstig. Die Tribünen sind nicht einmal zu einem viertel besetzt und die Kurven nahezu leer.

Wir haben bereits von einem Kroatischen Freund vernommen, das die dubiose Clubführung rigorose Stadionverbote verteilt hat und deshalb die hartgesottenen Fans nicht mehr kommen. Die paar wenigen Fans in der Heimkurve machen für ihre Anzahl mächtig Lärm als ihre Mannschaft aufläuft. Die Gegner kommen aber nicht. Einige Zuschauer verlassen bereits das Stadion. Nach einer Weile kommen Securitas und sagen uns, dass das Spiel tatsächlich nicht statt findet. Das Geld kriegen wir aber zurück. Auf dem Rückweg hören wir ein paar Worte Deutsch und drehen uns um. Die Gruppe erzählt uns, dass Anhänger von Split, Ausschreitungen begangen haben, sie aufgrund dessen festgehalten wurden, und Hajduk Split deshalb das Spiel verweigert habe.
Zurück im Hostel forschen wir ein wenig nach. Man hört verschiedenes. Klar ist, dass es ein Unfall mit einem Polizeiauto gegeben hat und dass Fans festgehalten wurden. Ob es wirklich Ausschreitungen gegeben hat oder ob einfach nur diejenigen mit Stadionverbot nicht reingelassen wurden bleibt unklar. Klar wird jedoch, das beim Club Präsidenten irgend etwas nicht stimmen kann. Es ranken viele Gerüchte um ihn. Vorallem geht es um Korruption und Bestechung, aber die Anschuldigungen gehen noch viel weiter. Er soll Killer auf die Bosse der Fangruppierungen angeheuert haben. Das ganze war auch der Grund für die Ausschreitungen vor einer Woche beim Länderspiel Italien-Kroatien. Das war also ein Protest und womöglich Hilferuf von Dinamo Zagreb.
Statt in der Kälte zu frieren, machen wir uns ein gemütlichen Abend im Hostel und gehen noch etwas Essen