Wir waren im Meer! Ende November!

Die letzte Dusche ist schon wieder einige Tage her. Es wird also höchste Zeit! Um Wasser zu sparen, wagen wir den Sprung ins kalte Meer. Das Duschwasser danach ist sogar noch kälter. Wer sauber sein will, muss leiden…

Das Gefühl danach ist dafür umso schöner. Kurz vor der Grenze wollen wir noch unser letztes kroatisches Geld los werden und fahren an eine Tanke. Ich habe es mit einfüllen nicht so im Griff, wie die Tankwarte und schiesse promt einen Rappen übers Ziel hinaus und wir müssen mit Karte bezahlen und der Tank ist fast voll.  Wir überlegen uns noch, etwas essen zu gehen, die hiesige Küche sei sehr gut heisst es, entscheiden uns aber doch anders und gehen nochmals einkaufen. Es gibt immer etwas, was mann noch brauchen kann und den Wein von hier wollten wir sowieso probieren. Die letzten Kuna werden wir dann doch noch an der Tankstelle los.

Den Grenzübergang nach Slowenien geht sehr schnell vonstatten und wir können seit langem sitzen bleiben und müssen keine Türen öffnen. Die erste Destination im neuen Land ist Piran, DIE Küstenstadt Sloweniens. Weil wir den Bus ausserhalb stehen lassen, dafür bezahlen müssten und die Parkplatz Ordnung nicht ganz klar ist, lassen wir, auch angesichts der vortgeschrittenen Stunde, das aus. Wir fahren stattdessen ins Landesinnere zu einer Höhle, die zum Unesco Weltkulturerbe gehört. Bei unserem Glück findet heute keine Führung mehr statt. Wir wollen deshalb weiter zu unserem nächtsten Punkt und Morgen noch einmal kommen. Der Buhinj See liegt nur 120 Kilometer entfernt, doch das Navi berechnet vier Stunden und fünfzig Minuten. Das können wir nicht glauben und machen es uns zur Herausforderung möglichst viel Zeit aufzuholen. In der ersten Stunde klappt das wunderbar. Wir haben bereits zwei Wegstunden hinter uns gebracht. Auf kleinen Kiesstrassen durch schöne Wälder können wir einfach viel schneller fahren, als das Navi meint. Wir kämpfen uns in engen Kurven und noch engeren Strassen durch die Dörfer einen Berg nach dem andern hinauf und wieder hinunter in verwinkelte Täler und haben längst die Orientierung verloren als wir in extrem dichten Nebel gelangen. Dazu kommt noch, das sich das Tageslicht allmählich verabschiedet. Schlussendlich haben wir trotz zwei kurzen Stopps, mehrmaligem falsch Abbiegen und Schrittempos wegen der Sicht zum Schluss eine Stunde 50 Minuten gutgemacht.
Vom See sehen wir nun nicht viel, einerseits ist es, wie schon erwähnt dunkel und andererseits kann man nirgens direkt ans Ufer fahren, weil überall Fahrverbot ist. Wir stellen uns darum auf einen Parkplatz ganz in der Nähe und fangen nach einer kurzen Erkundung gleich an zu kochen. So spät waren wir schon lange nicht mehr dran mit dem Abendessen.

Istrien

Zum Frühstück probieren wir etwas ganz spezielles. Schoko Muffins in Orangenschalen im Feuer gebacken. An der Konsistenz müssen wir noch etwas arbeiten, aber gut schmecken tun sie.

Wir erkunden heute die schönen Küstenstrassen Istriens und fahren immer wieder durch Olivenhaine und Rebberge und an zahlreichen kunstvollen Trockensteinmauern und Hütten vorbei. Man merkt die nähe zu Italien, denn wenn wir es nicht besser wüssten würden wir meinen, dass wir schon dort sind.
Zuvor kommt aber noch ein anderes Land. Slowenien, dorthin machen wir morgen einen Abstecher.
Nachdem wir wieder ein mal festgestellt haben, das die Karte nicht immer recht hat und wir umdrehen müssen, machen wir einen Strandspaziergang und das im T-shirt! Es ist recht warm, wenn auch bedeckt, aber zum schwimmen reicht es bei weitem nicht.

Ein wenig später finden wir einen Platz direkt am Meer, wo wir uns hinstellen können. Im Sommer wimmelt es hier sicher von Menschen, aber jetzt sind wir beinahe ungestört für uns.

Erneut kroatische Küste

Auch der Morgen, ist um einiges gemütlicher, wenn es etwas wärmer ist. Leider ist es nicht mehr so schön wie gestern und später wird es auch noch regnen, aber im Bus ist es schön warm.

Nach 3.5 Monaten wildcampen ist es nun so weit. Als wir schon fast abfahrbereit sind, kommt jemand zu uns und sagt, auf kroatisch natürlich, dass wir hier nicht stehen sollen. So viel wir verstehen, damit das Gras nicht zerdrückt wird. Gestern war genau das ein Argument, um nicht hier zu bleiben, aber es hat alles so unbewirtschaftet ausgesehen. Na ja, der Mann grüsst aber doch noch freundlich als wir los fahren. So schlimm kann es also nicht gewesen sein.

Nun fahren wir wieder der schönen kroatischen Küste entlang. Fast immer direkt am Meer durch felsige Hügellandschaft und vorbei an unzähligen Campingplätzen. In einem kleinen Dorf werden wir wieder einmal von der Polizei angehalten. Unsere Papiere werden lange geprüft, während dem Auto neben uns Kraftstoff abgepumpt wird, vermutlich um zu schauen, ob Heizöl getankt wurde. Nach einem Blick ins Innere unseres Heimes lassen sie uns weiter ziehen. Auf einem Parkplatz mit Blick aufs Meer gibt es nun doch noch den Salat, der gestern angedacht war.
Auf der Küstenstrasse kommen wir gut voran, nicht so wie in den letzten Tagen. Wir erreichen die Insel Krk über eine Brücke. Als Kind war ich schon einmal hier, von weitem ist der Campingplatz von damals zu erkennen. Jetzt brauchen wir aber keinen und steuern das Küstendorf Stara Baska ganz im Süden an. Susan und Erik haben uns das empfohlen. Am Hafen können wir den Bus hinstellen und haben Gratis W-Lan. Viel von der Umgebung sehen wir leider nicht, denn der Spaziergang am Meer entlang fällt wegen des Windes sehr kurz aus.
Wir verschieben den Bus noch etwas in eine geschütztere Ecke, um in der Nacht nicht ganz so fest durchgeschüttelt zu werden und widmen uns Sudokus, den Internet Zeitungen und so weiter.

Ärger an den Grenzen, Dubrovnik, Fleischtag und schönes Meer

Bald kommen wir an die Grenze zu Kroatien. Die Kontrolle ist extrem gründlich. Zwar ohne Scanner aber dafür wird wirklich alles angeschaut, ausser unser riesiges Geheimfach unter dem Bett. Wir müssen uns sogar ausziehen. Schlussendlich sagen sie uns, dass ihr Drogenscanner (gibt es sowas überhaupt? Ich denke nicht…) angeschlagen habe und wir jetzt fünf Minuten Zeit haben, die Drogen rauszurücken und dann können wir weiterfahren. Ansonsten holen sie den Spürhund, werden es finden und wir müssen 5000 Euro Strafe zahlen und gehen ins Gefängnis. Da wir nichts zu befürchten haben, sagen wir, sie sollen den Hund ruhig holen. Das machen sie dann aber doch nicht und lassen uns weiter fahren.

Trotzdem nervenaufreibend das ganze. Was wäre, wenn uns etwas untergeschoben worden wäre oder so? Sehr unwarscheindlich bei unserem Reisestil, aber dennoch…
Weiter, der malerischen Küstenstrasse entlang, kommen wir nach Dubrovnik. Die schmucke Altstadt liegt auf einer kleinen Landzunge und ist von mächtigen Mauern umgeben. Logischerweise ist das ein grosser Touristenmagnet. Auch zu dieser Jahreszeit ist einiges los. Ich will mir nicht vorstellen wie das im Sommer aussieht.

Auf die Stadtmauern kann man hinauf und einmal ganz herum marschieren. Trotz des hohen Eintritts, gönnen wir uns das und es lohnt sich. Ein netter Nebeneffekt: wir betätigen uns endlich wieder einmal sportlich, beim Treppensteigen! Wir wundern uns noch, dass die meisten Dächer, der Häuser so neu aussehen. Später erfahren wir, dass 1991 etwa 3/4 durch Granaten der serbisch/montenegrinischen Armee zerstört wurden.
In der Altstadt suchen wir etwas zu Essen. Die Auswahl ist gross und die Preise ebenso. Darum, und weil es uns schon länger danach gelüstet, landen wir bei einem Fastfood Lokal. Wenigstens war es nicht wieder McDonalds. Es schmeckte auch viel besser.
Die Parkplatzgebühr ist ebenfalls sehr stolz. Ein richtiger Touristenort eben und in der EU.
Erneut gets an der Küste weiter. Eine kleine, auf den ersten Blick ausgestorbene Bucht mit Sandstrand, lassen wir links liegen, weil wir noch ein wenig weiter wollen. War ja klar das danach kein so toller Platz mehr kommt. Zuerst müssen wir aber noch zwei mal über die Grenze. Bosnien Herzegovina hat hier ein kleinen Küstenabschnitt in seinem Besitz. Beim Wiedereinreisen werden wir promt wieder gefilzt. Wir haben den starken Verdacht, das wir jetzt auf irgend einer Liste stehen, denn der erste Beamte wusste gleich, dass wir schon einmal kontrolliert wurden und der zweite sagte etwas von Spuren von Drogen. Wieso auch immer… Er lässt sich viele der Medikamente, die wir dabei haben, erklären und fragt auch sonst einiges, lässt uns aber dann nach der Kontrolle natürlich auch weiter.
Nun stehen wir auf einem Wanderweg (es hatte keine Fahrverbotsschilder!) ein Stück über dem Meer. Zum Strand können wir leider nicht fahren, dafür gibts morgen einen kleinen Spaziergang.
Zur Vorspeise etwas Schinken und zum Hauptgang Cevapcici mit Butterkarotten. Drei Mal Fleisch, so viel an einem Tag hatten wir schon lange nicht mehr. Die Blogs sind ein wenig liegen geblieben. Das hab ich nun geändert und neben mir schläft es bereits.

Montenegros Küste

Wir wollten bei Zeiten los heute Morgen. Relativ früh sind wir auch auf den Beinen, aber es dauert halt doch schon fast bis Mittag, bis wir los fahren.

Es sind nun wieder viel mehr Dinge an der Strasse angeschrieben. Ortschaften, aber auch Sehenswürdigkeiten, Strände, Infocenter und so weiter. Nach einer kurzen Fahrt an der Küste Richtung Norden, geht es wieder ins Landesinnere. Dieses Gebiet, sei sehr sehenswert und darum verabschieden wir uns kurzfristig vom Meer und fahren in die Berge. Auf einem Pass mit schöner Aussicht machen wir eine kurze Mittagsrast. Die Landschaft ist wirklich sehr schön (wird wohl langsam langweilig, das jeden zweiten Tag hier zu lesen 😉 ) und nach einer Weile kommen wir nach Njegusi. Das ist ein Dorf in einem Tal, umgeben von Bergen, dass berühmt ist für seinen Räucherschinken und für Käse. Das finden wir beide sehr lecker und deshalb halten wir am Strassenrand an einem Stand.

Der Besitzer erklärt uns sogleich, das alles aus seiner Produktion kommt und gibt uns von allem zum Probieren. Schinken, Honig, Käse und Wein. Wir haben von allem nichts mehr, und kaufen kräftig ein. Es wird auch dementsprechend teuer. Wie wir später sehen werden ist das montenegrinische Preisniveau im allgemeinen etwas höher als in den letzten Ländern. Dazu gibt es noch eine halbe Flasche Honigwein und einen Magnet für den Bus geschenkt. Von unserem Gefährt ist er total begeistert und will ihn sich unbedingt ansehen. Da haben wir natürlich nichts dagegen und er erzählt uns in sehr schlechtem Englisch, dass er „auch einen Camper“ hat.

Auf dem Campingplatz haben wir noch einige Philip Maloney Folgen ausgegraben. Mit ihnen im Ohr erreichen wir einen Hang, der mit sage und schreibe 25 Harnadelkurven gespickt ist. Leider ist es oben sehr neblig und wir befürchten schon, das uns die Aussicht auf „den Fjord des Balkans“ (so wird er im Reiseführer beschrieben, wobei es sich geologisch natürlich um keinen Fjord handelt) verwehrt bleibt. Aber nach ein paar Kurven lichtet sich der Nebel und wir haben eine herrliche Aussicht auf eben diese Bucht, die tatsächlich an die Skandinavische Küste erinnert, und das übrige Umland.
Unten angekommen, befinden wir uns in Kotor. Die Altstadt ist von einer Mauer umgeben, die sich bis in die Berge hinaufzieht. Wir schlendern durch die schmalen Gassen und an unzähligen Souveniershops vorbei.

Ein bisschen ausserhalb kaufen wir eine ganze Menge Gemüse und Früchte ein und fahren zu einem Supermarkt für den Rest. Die palmengesäumte Strasse verläuft nun direkt am Meer durch viele kleine, herzige Dörfer. Kurz vor der Grenze zu Kroatien, auf einem Weg von einem ins nächste Dorf finden wir einen Kiesparkplatz, nur wenige Meter über der Adria. Zum Abendessen steigen wir hinunter an den kleinen Kiesstrand und testen den Schinken und den Käse. Wieder im Bus schauen wir noch einen Film, weil es noch lange nicht Bettzeit ist, und ich keine Lust zum bloggen habe.

An die Küste Montenegros

Wir fahren von den Bergen hinab durch die Hauptstadt Montenegros, Podgorica.

Uns fällt schnell einiges auf: es ist aufgeräumter, sauberer, die Häuser moderner und die Strassen sind besser. Man hat einfach das Gefühl, das Land ist ein bisschen weiter als die letzten, durch die wir gefahren sind. Dadurch verliert es leider auch einiges an Charme. Hin zur Küste wird es wieder bergig. Wir fahren an einem grossen, schönen See und einigen Weingütern vorbei. Da es noch Morgen ist, gehen wir dann doch nicht Wein probieren. Dafür halten wir bei der ersten Möglichkeit aufs Meer zu schauen und geniessen die Aussicht.

Wir fahren in Petrovac an den Strand und dann zu einem nahe gelegenen Campingplatz. Er wir im Reiseführer als einer der schönsten im Montenegros beschrieben und wir sollten wieder einmal waschen. Er ist genau nach unserem Geschmack. Wir installieren uns und machen eine Maschine Wäsche. Nach einem Strandspaziergang gibts Mittagessen.
Den Nachmittag verbringen wir mit Wäsche aufhängen, sünnälä, am Computer und einfach mit nichts tun.
Gegen Abend kommt uns ein deutsches Pärchen Hallo sagen. Sie sind ebenfalls mit dem Bus unterwegs und sind fast die gleiche Route gefahren wie wir. Sie gehen etwas essen und gesellen sich danach zu uns bei einer Flasche Wein.

Shkodra

Wir lassen uns Zeit, toasten unser Brot über dem Feuer und geniessen Sonne und Meer. Ein Hund gesellt sich zu uns, den wir am liebsten mitnehmen würden.

Jetzt geht es wieder ins Landesinnere, nach Shkodër. Eine der ältesten Städte weit und breit. Die Parkplatzsuche ist wieder ein Mal nicht so einfach. Wir stellen den Bus deshalb ins Parkverbot, wie alle anderen auch. Wir sind mitten in einem lebendigem Quartier mit vielen kleinen Läden gelandet. Es ist fast schon ein Markt. Wir schlendern einmal hindurch und gehen zum Touristenbüro. Wir sind noch nicht ganz sicher, ob wir uns wirklich die Sehenswürdigkeiten anschauen wollen. Die Touristeninformation nimmt uns die Entscheidung ab. Sie ist geschlossen und ohne Stadtplan finden wir uns nur schlecht zurecht. Auf dem Rückweg kaufen wir an diversen Ständen Lebensmittel und zwei Paar Handschuhe ein. Wir hoffen, das wir sie nie brauchen werden. Ich tu mich meist sehr schwer mit Schuhe kaufen aber heute sehe ich zwei Paar, die ich nehmen würde, aber es hat natürlich meine Grösse nicht…

Wir fahren weiter in Richtung Kosovo. Eigentlich wollen wir heute noch über die Grenze, aber über die kurvigen Bergstrassen kommen wir längst nicht so schnell voran, wie das Navi meint. An einer Tanke werden wir unser albanisches Geld los und bleiben wenig später, bevor es eindunkelt, irgendwo am Wegesrand stehen, um zu übernachten.

gemütlicher Nachmittag und Abend am Strand

Wir fahren weiter, immer so nah an der Küste wie es geht. Das Meer sehen wir aber selten. Die Landschaft ist leider nicht mehr so schön wie gestern. Es ist recht flach und Dorf reiht sich an Dorf. Die Strassen sind sehr schlecht am Anfang und wir kommen sehr langsam voran. Dann gelangen wir wieder auf eine grössere Strasse und später sogar auf die Autobahn. Es ist die gleiche, wie vor ein paar Tagen, als wir aus Tirana heraus gefahren sind, jetzt einfach in die umgekehrte Richtung.

Heute machen wir die erste schlechte Erfahrung mit der einheimischen Bevölkerung, seit wir unterwegs sind. Als wir auf einen Kreisverkehr zurollen, wird plötzlich die Fahrertür geöftnet. Eine Gruppe Jugendlicher rennt neben uns her. Was sie genau wollen wissen wir nicht, vielleicht wollten sie einfach mitfahren oder sie hatten wirklich böse Absichten. Auf jedenfall hat Nadine einen ziemlichen Kampf bis sie die Tür schlussendlich schliessen und verriegeln kann. Das vor uns fahrende Auto fährt so vor uns hin das er uns abschirmt und spricht die Bande an. Wir machen uns aus dem Staub.

Fast am nördlichen Ende der albanischen Küste kommen wir wieder ans Wasser für das Mittagessen. Es ist zwar ein Strand, leider jedoch mitten in einer Stadt. Eigentlich wollen wir noch ein Nacht am Meer verbringen, aber um noch ein bischeen nördlicher zu kommen, müssten wir einen grossen Umweg fahren. Wir probieren es noch, ohne viel Hoffnung, bei einem Wegweiser, den wir auf der Hinfahrt gesehen haben. Nach einigem hin und herfahren finden wir ein Platz, der uns gefällt. Wir sind leider nicht ganz alleine und der leidige Abfall ist auch hier anzutreffen, aber wir können uns eigentlich gar nicht beklagen.

Wir legen uns eine Weile hin für einen Mittagsschlaf, beziehungsweise einfach ein wenig chillen. Der Nachmittag vergeht ziemlich schnell und gemütlich. Gegen Abend zünden wir ein Feuer an und geniessen einfach, wie schön wir es doch haben.

albanische Küste

Die Halloween Nacht haben wir ohne irgend einen Schrecken überstanden. Wir haben an einem Wunderschönen Flecken übernachtet. Leider liegt wie überall einiges an Abfall herum in der kleinen Bucht.

Wir haben einen französischen Nachbarn, der mit seiner Freundin und einem umgebauten Lieferwagen unterwegs ist. Beim Frühstück an der Sonne kommt er zu uns herüber um Hallo zu sagen. Wir tun uns schwer mit französisch. Immerhin kann es nicht so schlecht gewesen sein, denn er glaubt lange, das wir die Muttersprache teilen. Von ihm erfahren wir, das es eigentlich ein Campingplatz sei und Toiletten und Trinkwasser hat. Das WC ist lediglich ein Stehklo ohne Dach, immerhin, und ums Wasser sind wir sowieso froh. Ein Auto kommt hinuntergefahren und der Fahrer öffnet die Strandbar, mit einem Akkuschrauber. Er serviert den Franzosen einen Kaffee und schwatzt ein wenig und geht dann wieder.

Wir haben uns schon länger nicht mehr gewaschen und das Meer leuchtet in einem schönen Blau, also gehen wir baden. Ausnahmsweise finde ich es mal nicht so kalt wie Nadine. Richtig waschen, tun wir uns aber doch beide unter der Solardusche, die erstaunlicherweise schön warm ist.
Der Platz hätte eigentlich zum verweilen eingeladen, und zum Beispiel zum Kleider waschen, aber wir fahren trotzdem weiter der Küste entlang Richtung Norden. Es ist meeeega schön. Hohe Berge und Meer sind eine super Kombination. Immer wieder kommen wir an Stränden und kleinen Dörfern am Hang vorbei.

Kurz vor Mittag erklimmen wir einen Pass, denn direkt an der Küste gehts nicht mehr weiter. Ab nun wird es schwieriger sich direkt am Meer zu halten. Für das Mittagessen finden wir aber ein Kiestrand mit Zufahrt. Wir fahren bis Vlorë und kaufen noch ein paar Sachen ein, wie jedes Mal mehr, als wir vorgehabt haben.
Wir wollen eigentlich wieder an einen Strand, um zu übernachten, dazu müssen wir ein Stück weiter als Fier kommen, aber dort wird es schon wieder langsam dunkel, haben uns abermals in der Zeit verschätzt. Wir fahren nur noch aus der Stadt hinaus und überqueren Eisenbahngleise auf einem kleinen Weg, um zu einem Feld zu gelangen. Am Rand einer Wiese (weiter wäre es sowieso nicht mehr gegangen) bleiben wir stehen und Kochen uns ein Delikates Abendessen: Köfte mit selbstgemachtem Rosenkohl-Kartoffelstock an einer Zwiebel-Rotwein-Boullion-Rahmsauce.
Hier will ich noch ein par mehr oder weniger lustige Sachen über Albanien erzählen. Die meisten gelten wohl auch für die umliegenden Länder.
Wie schon erwähnt gibt es eine Unmenge an Tankstellen mit sehr viel verschiedenen Anbietern.
Das Benzin ist verhältnismässig Teuer. ca. gleich wie in Deutschland
Es gibt viele Häuser die (noch) nicht fertig gebaut sind. Sie sind aber meist bewohnt, andere fallen schon wieder auseinander.
Auch sonst sind viele Häuser recht neu. Die meisten sind aber so gebaut, das man noch ein Stockwerk drauf setzen kann. Viele haben ein Wassertank auf dem Dach und einige Solarkollektoren.
Wie erwähnt liegt viel Abfall herum, scheint niemand zu stören.
Viele Stände säumen die Strassen. Auch an Autobahnen und es wird dann natürlich auch angehalten. Meist Obst, Gemüse und Autoteile oder frisch grillierter Mais.
Die Strassen sind ziemlich schlecht, aber es werden viele neu gebaut.
Tiere und Menschen auf der Fahrbahn sind nichts ungewöhnliches, auch nicht auf der Autobahn. Sie lassen sich kaum von einem Auto zu schnelleren Bewegungen motivieren.
Pferdewagen sieht man nicht mehr viele, dafür um so mehr mit Eseln.
Traktoren, wenn man das als solche bezeichnen will, sind meist sehr klein.
Es gibt viele Restaurants, Bars und Kaffees. Sie sind auch gut besucht. Man trifft sich zu einem Schwatz.
Autowaschstellen gibt es ebenfalls sehr viele und Gomisteri, Pneuhäuser.
Entgegen dem Bild, dass der Schweizer von Albanien hat, ist der Islam hier nicht stark vertreten. Es gibt zwar Moschen, aber auch Kirchen, die wenigsten Frauen sind verschleiert.

Wunderschöne Berge

Wir haben gar nicht so einen schlechten Platz erwischt gestern im Dunkel. Die nächsten Häuser sind ein Stück weit weg und wir stehen gerade neben einem Bach.

Wir gehen nochmals in die Stadt zurück, um einzukaufen. Gestern hatten wir einfach keine Lust und Energie mehr dazu. Nach einem Bummel durch die Fussgängerzone und das erste Mal Geldwechseln (Das Abendessen haben wir in Euro bezahlt, worauf ein Geldwechsler ins Restaurant kam) kaufen wir in drei verschiedenen Läden an der Strasse ein: Obst, Gemüse und Sonstiges.

Uns zieht es nun weiter in den Süden, wir sind durch unsere Abschlepptour viel zu weit nach Norden gekommen. Das Navi nimmt eine kleine Kiesstrasse mitten durch die Berge. Die Landschaft ist einfach traumhaft. Viele Kilometer nichts als Pampa und doch wohnen Menschen hier. Auf einem Vorsprung eines fast erklommenen Berges Machen wir Rast fürs Mittagessen. Die Sonne scheint schön warm und wir setzen uns in die Wiese und probieren das neu gekaufte riesen Fladenbrot. Schmeckt gut, aber man muss ganz schön viel davon essen um satt zu werden.

Irgendwann am Nachmittag kommen wir wieder auf eine Strasse. Nicht dort, wo die Karte gesagt hätte, aber das Navi weiss ja wo wir sind. Durch ein breites Tal geht es weiter, bis fast an die griechische Grenze. In Gjirokastra, trauen wir unseren Augen kaum. Wir haben bereits festgestellt das es in Albanien eine Unmenge an Tankstellen hat, gestern waren es sieben auf acht Kilometern als ich gezählt habe. Das übertraf aber alles. Ohne Übertreibung waren es mindestens 20 verschiedene und einige gabs sogar mehrmals. Leider haben wir aber nicht gezählt.
Wir biegen nach Westen zur Küste hin ab und müssen noch einmal einen Pass erklimmen, bis wir das erste Mal auf unserer Reise die Adria erblicken.

Vor unserem Zielort Sarandë wollen wir uns eine Übernachtungsmöglichkeit suchen, dass verpassen wir aber irgendwie und finden uns mitten in der Stadt wieder.  Nachdem wir eine Weile direkt am Meer entlang gefahren sind, Richtung Norden (dort wollen wir dann auch hin, der Küste entlang) müssen wir umdrehen, weil die Strasse nirgends hinführt, ausser zum unschönen Teil der Stadt. Wir fahren also wieder gen Süden, weil wir so näher am Meer bleiben können. Es wird bereits dunkel und nur durch Glück und schnelle Reaktion erwischen wir ausserhalb von Sarandë einen kleinen Weg, steil hinunter zum Meer und sogar zu einem Strand. Ganz alleine scheinen wir nicht zu sein, aber alleine genug um hier zu bleiben. Wir kochen etwas kreatives (wir müssen ja noch die Buttermilch loswerden) und bemerken, das wir diesmal statt Milch, Nature Yogurt gekauft haben. Wir haben in den letzten Tagen so viel erlebt, dass ich halbe Romane schreibe und Nadine dabei einschläft.