Die Halloween Nacht haben wir ohne irgend einen Schrecken überstanden. Wir haben an einem Wunderschönen Flecken übernachtet. Leider liegt wie überall einiges an Abfall herum in der kleinen Bucht.
Wir haben einen französischen Nachbarn, der mit seiner Freundin und einem umgebauten Lieferwagen unterwegs ist. Beim Frühstück an der Sonne kommt er zu uns herüber um Hallo zu sagen. Wir tun uns schwer mit französisch. Immerhin kann es nicht so schlecht gewesen sein, denn er glaubt lange, das wir die Muttersprache teilen. Von ihm erfahren wir, das es eigentlich ein Campingplatz sei und Toiletten und Trinkwasser hat. Das WC ist lediglich ein Stehklo ohne Dach, immerhin, und ums Wasser sind wir sowieso froh. Ein Auto kommt hinuntergefahren und der Fahrer öffnet die Strandbar, mit einem Akkuschrauber. Er serviert den Franzosen einen Kaffee und schwatzt ein wenig und geht dann wieder.
Wir haben uns schon länger nicht mehr gewaschen und das Meer leuchtet in einem schönen Blau, also gehen wir baden. Ausnahmsweise finde ich es mal nicht so kalt wie Nadine. Richtig waschen, tun wir uns aber doch beide unter der Solardusche, die erstaunlicherweise schön warm ist.
Der Platz hätte eigentlich zum verweilen eingeladen, und zum Beispiel zum Kleider waschen, aber wir fahren trotzdem weiter der Küste entlang Richtung Norden. Es ist meeeega schön. Hohe Berge und Meer sind eine super Kombination. Immer wieder kommen wir an Stränden und kleinen Dörfern am Hang vorbei.
Kurz vor Mittag erklimmen wir einen Pass, denn direkt an der Küste gehts nicht mehr weiter. Ab nun wird es schwieriger sich direkt am Meer zu halten. Für das Mittagessen finden wir aber ein Kiestrand mit Zufahrt. Wir fahren bis Vlorë und kaufen noch ein paar Sachen ein, wie jedes Mal mehr, als wir vorgehabt haben.
Wir wollen eigentlich wieder an einen Strand, um zu übernachten, dazu müssen wir ein Stück weiter als Fier kommen, aber dort wird es schon wieder langsam dunkel, haben uns abermals in der Zeit verschätzt. Wir fahren nur noch aus der Stadt hinaus und überqueren Eisenbahngleise auf einem kleinen Weg, um zu einem Feld zu gelangen. Am Rand einer Wiese (weiter wäre es sowieso nicht mehr gegangen) bleiben wir stehen und Kochen uns ein Delikates Abendessen: Köfte mit selbstgemachtem Rosenkohl-Kartoffelstock an einer Zwiebel-Rotwein-Boullion-Rahmsauce.
Hier will ich noch ein par mehr oder weniger lustige Sachen über Albanien erzählen. Die meisten gelten wohl auch für die umliegenden Länder.
Wie schon erwähnt gibt es eine Unmenge an Tankstellen mit sehr viel verschiedenen Anbietern.
Das Benzin ist verhältnismässig Teuer. ca. gleich wie in Deutschland
Es gibt viele Häuser die (noch) nicht fertig gebaut sind. Sie sind aber meist bewohnt, andere fallen schon wieder auseinander.
Auch sonst sind viele Häuser recht neu. Die meisten sind aber so gebaut, das man noch ein Stockwerk drauf setzen kann. Viele haben ein Wassertank auf dem Dach und einige Solarkollektoren.
Wie erwähnt liegt viel Abfall herum, scheint niemand zu stören.
Viele Stände säumen die Strassen. Auch an Autobahnen und es wird dann natürlich auch angehalten. Meist Obst, Gemüse und Autoteile oder frisch grillierter Mais.
Die Strassen sind ziemlich schlecht, aber es werden viele neu gebaut.
Tiere und Menschen auf der Fahrbahn sind nichts ungewöhnliches, auch nicht auf der Autobahn. Sie lassen sich kaum von einem Auto zu schnelleren Bewegungen motivieren.
Pferdewagen sieht man nicht mehr viele, dafür um so mehr mit Eseln.
Traktoren, wenn man das als solche bezeichnen will, sind meist sehr klein.
Es gibt viele Restaurants, Bars und Kaffees. Sie sind auch gut besucht. Man trifft sich zu einem Schwatz.
Autowaschstellen gibt es ebenfalls sehr viele und Gomisteri, Pneuhäuser.
Entgegen dem Bild, dass der Schweizer von Albanien hat, ist der Islam hier nicht stark vertreten. Es gibt zwar Moschen, aber auch Kirchen, die wenigsten Frauen sind verschleiert.