Glace und Mini Chef

Heute ist Pancake Tag, der erste dieser Reise! Erstaunlich, dass der erst jetzt ist. Wobei, das Wetter in Island hat nicht gerade eingeladen um Frühstück zu kochen.

Ich habe beim letzten mal waschen eine Kiste mit Dreckwäsche übersehen und beim momentanen Windelverbrauch wird es eh knapp, bis wir wieder zu Hause sind. Also waschen wir nochmals. Mit den tollen, grossen Maschinen hier, geht das super schnell. Am Mittag sind wir bereits in Viborg. Hier hat Nadine eine Eisdiele im Internet gefunden mit veganem Eis.

Es ist so lecker, ich muss gleich zwei essen. So quasi als Vorspeise fürs Mittagessen, kurze Zeit später auf einem der unzähligen Rastplätze.

Wir fahren weiter durch das wunderschöne Dänemark. Temperatur mässig wäre es das perfekte Urlaubsland für uns. Nicht zu heiss für Nadine und nicht zu kalt für mich. Wenn nur der ständige Wind nicht wäre. Wir kommen nach Billund. Hier wollen wir morgen ins Legoland, aber erst mal müssen wir einkaufen.

Auf dem Campingplatz suchen wir alle echten und alle Lego-Tiere und testen die Spielplätze.

Apéro mit Walross:

Zum Abendessen gehen wir ins „Mini Chef“ im Lego House. Hier bestellt man sein essen mit Legosteinen. Der Computer wertet es aus und bald darauf kommen grosse Legoklötze eine Rutsche heruntergefahren und werden von Robotern gereicht.

Ganz witzige Idee, das essen war auch nicht schlecht und hatte ein paar vegane optionen. Viel wichtiger für Mara waren die grossen Lego Steine im Eingang.

Mara ist richtig müde und schläft ein auf dem nach Hause Weg. Nadine hingegen muss noch ihr neues Lego Set anfangen zusammen zu setzen.

30i und Camplager Höck

Es ist so weit, Nadine wird 30 Jahre alt (ja und auch ich werde alt in ein paar Monaten). Eine grosse Party will sie nicht.. gefeiert wird trotzdem. Am Freitag Abend, dem Tag davor, klingelt es plötzlich und unsere Wohnung wird gestürmt. Eine ganze Gruppe von Freunden überrascht uns (also ich wusste es ja..). Einige übernehmen gleich die Küche, andere verteilen Bier und so wird es ein gemütlicher, toller Abend. Keine grosse Party, aber trotzdem haben wir gefeiert. Danke Jan T. Fürs organisieren.

an ihrem Geburtstag selbst muss ich endlich wieder einmal zum Coiffure (das letzte ma ist sicher 1.5 Jahre her). Zur Feier des Tages gibt es Ayverdi‘s Döner beziehungsweise Falafel zum Mittagessen.

Wir hatten diesen Frühling keine Zeit, selber Gemüse anzusähen. Da kommt es uns sehr gelegen, hat Transition Bülach gleich gegenüber, im Herti-Labor, einen Setzlingsmarkt. Wobei Markt eigentlich falsch ist. Es ist mehr eine Tauschbörse, oder man kann einfach nehmen und dafür etwas Spenden.

Am Abend geht es dann nach Zürich in die Binz. Nadines Onkel betreibt dort das Restaurant Vietnam. Er musste kürzlich umziehen, aber es hat sich gelohnt. Das neue Lokal ist richtig schön geworden. Es ist viel grösser als vorher und trotzdem geht das tolle Ambiente im grossen Raum nicht unter. Und erst das Essen… Auch als Vegi

Am Sonntag ist Camplager Höck. Also eine Sitzung um unser „Cevi-Lager für Erwasene“ zu organisieren. Das ist aber eher Nebensache. Im Zentrum steht ganz klar der gewaltige Brunch. Danke Fäbe und Thi!

Gammeltag

Ich habe noch grosse Mühe zu gehen. Mit den Stöcken bis zum Klo ist gerade gut machbar aber viel mehr liegt nicht drin. Darum verbringen wir praktisch den ganzen Tag auf dem Sofa vor dem Fernseher und mit Bein kühlen.

Gegen Abend wird uns das dann irgendwie doch zu doof und ich schulde Nadine sowieso noch ein Abendessen. Also gehen wir aus. Im Restaurant zum goldenen Kopf, wo wir vor fast einem Jahr geheiratet haben gönnen wir uns ein edles Nachtessen. Da merke ich, das ich wirklich noch nicht fit bin. Nach nicht einmal einem drittel meiner Portion Tafelspitz ist mein Bauch bereits voll. Nicht, dass ich dann aufgehört hätte zu essen, aber erstaunt hat es mich.

Kater, Regen und Einladung Nr. 4

Heute mache ich Bekantschaft mit meinem zweiten Kater in Vietnam. So richtig aus dem Bett lockt mich erst das Geräusch von Wassertropfen auf dem dach. Regen?!

Ja tatsächlich, und wie! Es schifft in Strömen, wie ich es noch kaum gesehen habe. Und Nguyen, Susanne sind gerade jetzt beim Golfen.
Ronny ist immer noch da. Ich geselle mich zu ihm und Nadine. Bei der düsteren Gewitter Athmosphäre draussen unter dem Dach schwelgen wir in Erinnerungen und erzählen uns die wichtigsten und kuriosesten Geschichten, seit unserer letzten Begegnung.

Am Abend sind wir erneut eingeladen. Wieder einer aus der selben Gruppe wie die letzten zwei Mal.
Es muss jeder zeigen, das er genug hat, um sich zu revanchieren. Natürlich jedes mal ein bischen pompöser und mit mehr Leuten.
Dieses mal sind wir in einem sehr noblen Französischen Restaurant. So ganz authentisch französisch sind die vielen Gänge nicht, aber sehr, sehr lecker. Das Wasser ist zum Beispiel aus Italien und die Krabbe gibt es nur in hiesigen Gewässern.

Shopping, Einladung Nr. 3 und ein alter Freund

Ich bin mir beim Tag nicht mehr sicher, aber die Familie hat Zuwachs bekommen! Ein kleiner süsser Hund, ein Vietnamesischer Ridgeback, ist mit dem Roller angereist.

Am Abend sind wir erneut eingeladen. Diesmal von einem anderen aus der Gruppe von gestern. Er besitzt hier und vor allem in Amerika einige Restaurants.

Durch den Feierabendverkehr kämpfen wir uns zu einem hin. Unglaublich was uns hier alles aufgetischt wird. Immer und immer wieder wird etwas neues gebracht. Sogar ein kleines Spanferkel und natürlich reichlich Bier und Wein.

Mitten im Essen stehen alle auf und wir werden aufgefordert mit zu kommen um die Wohnung des Besitzers zu bestaunen. Wir staunen wirklich nicht schlecht!

Mit dem Lift fahren wir vom Restaurant direkt in seinen zweit Wohnsitz. So etwas luxuriöses, pompöses, übertriebenes und eigentlich zimlich dekadentes hab ich noch nie gesehen. Es ist zwar schön anzuschauen, doch wir sind uns alle einig, das wir viel lieber in unserem Haus sind, als hier.

Durch einen Zufall haben wir herausgefunden, dass Ronny, ein alter Freund von uns, auch genau jetzt in Ho Chi Minh ist. Der noch viel grössere Zufall will es, das er jetzt gerade nur ein paar Strassen von uns entfernt ist. Er kommt noch auf ein Bier vorbei und eigentlich wollten wir danach noch etwas um die Häuser ziehen, entscheiden uns aber für die bequeme Variante und fahren zu uns. Oli, Ronny und ich trinken noch ein paar Bier zusammen (ich ein paar zu viel..das beim Nachtessen hätte eigentlich gereicht). Die anderen sind schon im Bett und ich folge auch bald.

Stossdämpfer wechseln ist gefährlich

Etwas gibts noch zu sagen von gestern. Wir sind noch ins dazugehörige Restaurant essen gegangen. Erst waren wir etwas irritiert, als uns ohne zu fragen was wir wollen Speisen gebracht wurden. Später sahen wir im Reiseführer, dass es immer nur ein Menü gibt. Es hat uns auf jeden Fall nicht gestört, denn die vier Gänge waren köstlich.

Heute steht eigentlich nur etwas auf dem Programm: endlich die vorderen Stossdämpfer zu wechseln, die uns Jan mitgebracht hat. Nach einem gemütlichen Frühstück mache ich mich an die Arbeit. Es geht nur langsam voran, weil eine Schraube an einer Hülse des Stossdämpfers festgerostet ist. Als ich ihn endlich samt Feder draussen habe mache ich einen riesen Fehler. Ich löse das Spannset, mit dem ich die Feder zusammengezogen habe. Das steht so unter Druck, das es mir voll gegen einen Finger schlägt und mich ziemlich unschön verletzt. Nach der Verartztung sitzen wir tatenlos herum und überlegen was wir tun sollen.
Schlussendlich ringen wir uns dazu durch, einen Mechaniker kommen zu lassen um die Arbeit zu beenden. Ich muss mir eingestehen, dass ich so schlecht weiterarbeiten kann und die festgerostete Schraube hätten wir ohnehin nicht heraus gebracht. Der Mechaniker versteht sein Handwerk sehr gut und ist, als er endlich auftaucht sehr schnell. Dementsprechend will er auch übermässig bezahlt werden. Wir hatten ihn anfangs noch gefragt, wie viel er für seine Arbeit wolle, doch er ist immer ausgewichen und hat nichts verbindliches gesagt. Wir hätten hartnäckiger bleiben sollen…

Heute ist schon mehr betrieb hier. Es kommen und gehen immer wieder Gäste, aber auf dem Campingplatz kommt nur ein zweiter VW Bus mit einem deutschen Paar hinzu. Trotz der Geschäftigkeit der Angestellten werden wir in Ruhe gelassen und niemand will uns Kameltracking oder sonst etwas andrehen. Das geniessen wir sehr.
Nach der Aufregung von heute, gönnen wir uns noch ein Essen im Restaurant, obwohl wir nicht sicher sind, ob unser Geld jetzt noch reicht. Ein ähnliches Menü wie gestern, aber in abgewandelter Form, wird uns serviert.

Fes die Handwerkerstadt

Wir haben noch einiges zu erledigen am Morgen, wie immer wenn wir auf einem Campingplatz sind. Doch heute haben wir einen fixen Abfahrtstermin. So früh wie wir dachten, sind wir doch nicht. Die holländische Truppe ist schon fast abfahrbereit.

An der Rezeption machen wir Bekanntschaft mit der marokkanischen Pünktlichkeit. Unser Führer verspätet sich und lässt sich durch den Portier entschuldigen. Bei ihm zu hause sind gerade Malerarbeiten im Gange und er wurde durch die Handwerker aufgehalten.
Um all den Eindrücken vom heutigen Tag gerecht zu werden, müsste ich wohl ein halbes Buch füllen. Ich versuche mich kurz zu halten und trotzdem möglichst viel rüber zu bringen.
Mit unserem Bus fahren wir mit einer halben Stunde Verspätung los. Zuerst machen wir halt, an einem Aussichtspunkt, der auch im Reiseführer beschrieben ist. Man hat von hier aus eine tolle Sicht über beinahe die ganze Stadt. Weiter gehts zum Königspalast und durch das ehemalige Juden und Andalusierviertel.

Während der ganzen Zeit erzählt er uns spannende Dinge aus der Vergangenheit und der Gegenwart. Den nächsten Halt machen wir bei einer Töpfer- Genossenschaft und Schule. Wir erhalten einen interessanten Einblick in das Handwerk der Töpferei und Mosaikkunst, um Brunnen und Tische zu fertigen. Natürlich werden wir auch in den Laden geführt, aber zum Kauf gedrängt, wie man das vieleicht vermuten könnte, werden wir nicht. Trotzdem, oder gerade deshalb, erstehen wir ein Mitbringsel.
Danach fahren wir zur Medina. Das ist die Altstadt einer jeden Marokkanischen Stadt. Die von Fes ist Teil des Unesco Weltkulturerbes. Noch ein wenig ausserhalb liegt das Gerber Viertel. Hier werden Tierhäute aus dem ganzen Land angeliefert und verarbeitet. Schon am Fluss, der mittendurch fliesst, sehen wir Leute beim Felle waschen. Wir werden, mit einem Halm Minze gegen den beissenden Geruch ausgerüstet, auf das Dach eines Hauses geführt. Von dort hat man einen guten Überblick über die Maschinerie dieses Handwerks und es werden uns die einzelnen Arbeitsschritte erklärt.
Wir sind auch hier in einer Genossenschaft und natürlich will man uns auch hier etwas verkaufen. Wir merken schnell, das die Marokkaner super Verkäufer sind. Sie machen es mit einer guten Mischung aus sympatischer Aufdringlichkeit und ungezwungenheit. Man fühlt sich nie unter Druck, hat aber trotzdem den Wunsch, die angepriesene Ware zu besitzen. Schlussendlich kommen wir mit zwei neuen Lederjacken aus dem Haus. Als der Verkäufer seinen Preis nannte, sagten wir ihm, dass wir sowieso zu keinem gemeinsamen kommen werden und wir es lieber sein lassen. Doch er bestand darauf unser Höchstgebot zu hören, auch wenn es noch so niedrig sei. Für nur ganz wenig mehr als das war der Handel dann beschlossene Sache. Zu knapp einem Drittels des anfänglichen Preises.
Nun folgt ein langer Rundgang durch das Labyrinth von Gassen der Medina. Alleine wären wir hoffnungslos verloren gewesen. Immer wieder besuchen wir Handwerksbetriebe und können bei der Arbeit zuschauen. Hätten wir nicht schon einen teuren Einkauf getätigt, wäre es viel schwerer geworden, den etlichen schönen Dingen zu widerstehen. Wir sehen Metallverarbeiter, Messerschleifer, Tischler, Teppich- und Seideweber, Kosmetiker und natürlich Händler jeder erdenklichen Art.
Unser Reiseleiter weiss viel zu erzählen und man merkt, das er sich auskennt und hier zu Hause ist und nicht einfach sein Programm abspuhlt. Er schwatzt kurz mit allen möglichen Leuten, krault seine Lieblingskatze oder bezahlt zum Beispiel beim vobeigehen sein frisch geschliffenes Messer und zeigt uns seine Kupferlampe, die er immer noch am abzahlen ist. Er kauft uns zwischendurch einen Snack, eine art fritierter Kartoffelstock und kauft auch für sich selbst ein. Von den Mandarinen verschenkt er immer wieder ein paar.
Unterwegs schauen wir uns auch die Sehenswürdikeiten wie die älteste Koranschule der Welt oder Moscheen und Heiligtümer an. Leider darf man als nicht Muslim nicht hinein, aber der Blick durch die imposanten Tore ist auch schon faszinierend.

Zum Mittagessen setzen wir uns in ein Restaurant. Unser Guide hat uns noch gefragt, ob diese Preisklasse Ok sei und wir haben ja gesagt. Ein viel günstigeres wäre sicher auch gut gewesen, aber es war eine tolle Erfahrung zur Vorspeise neun verschiedene Salate aufgetischt zu bekommen. Von den anderen Gängen und der Duftwasserdusche zum Schluss ganz zu schweigen.

In einem Seidenladen können wir knapp der traditionellen Kleider und schönen Tücher wiederstehen, eine neue Handtasche gibt es dann trotzdem.
Wir verabschieden uns bei einem Supermarkt, denn zum Camping müssen wir nicht zurück. Hier gibt es auch Bier und Wein, wie er uns erklärt, doch uns zieht es weiter. Obwohl er fast doppelt so lange mit uns unterwegs war wie vereinbart, verlangt er nur den ursprünglichen Preis und gibt uns seine Handynummer, falls wir in Schwierigkeiten geraten würden. Den Sack mit den
Mandarinen lässt er auch noch da und macht sich auf den Weg.
Auch wir fahren wieder los. Um aus der Stadt hinaus zu finden, wollen wir das Navi zur Hand nehmen, aber bis das mal funktioniert, sind wir längst draussen. Wenn man sich mal mit der marokanischen Beschilderung angefreundet hat, klappt das ganz gut, auch wenn vieles nicht, oder nur auf arabisch angegeben ist.
Irgendwo zwischen Fes und Meknes biegen wir von der Hauptstrasse ab, um einen Nachtplatz zu suchen. Der erste Versuch schlägt fehl und die Strasse endet bei einem Hof. Beim zweiten fahren wir ein schlammigen Weg durch einen Olivenhain hinab und finden etwas Platz unten auf den
Feldern.

Vom eisig kalten Nebel in die…Sonne!

Die Nacht war nicht angenehm und der Morgen ist nicht viel besser. Wir haben eine Heizung noch nie so vermisst wie heute. Dazu kommt noch, dass gerade beim Wasser kochen für den Abwasch das Benzin im Kocher ausgeht. Wir frieren uns fast die Finger ab und die morgendlichen Hampelmänner bringen auch nicht viel. Also fahren wir so schnell wie es geht los. Dem fällt sogar das Zähneputzen zum Opfer. Durch die neblige Suppe geht es so schnell wir können in Richtung Küste, von der wir uns ein wenig Wärme erhoffen. Und tatsächlich! Als wir von den Bergen hinunter kommen scheint plötzlich die Sonne und es wird richtig heiss im Bus.

Unsere nächste Station ist Zadar. Dort wollen wir uns eigentlich ein Teil eines Spanferkels oder Lammes zu gemüte führen, die immer wieder beworben werden. Der Hunger meldet sich aber zu früh und wir finden uns schon damit ab, uns mit Salat zu verpflegen, als ein Restaurant mit Spanferkel auf dem Schild auftaucht. Wir setzen uns hinein, aber das gewünschte gibt es heute leider nicht. Dafür sonst viel Fleisch auf eine traditionelle Weise zubereitet. Nach Peka Art, das heisst das Fleisch wird in einem Topf mit Glut darunter und oben drauf geschmort. Köstlich. Ein Dessert und ein Kirschlikör gibt es noch gratis dazu. die Polizistentruppe am Nebentisch langt kräftig zu beim Wein und unterhält sich in entsprechender Lautstärke wild gestikulierend. Wir hoffen, dass die nachher nicht mehr im Einsatz sind. Auf einem grossen Gemälde neben uns ist das Restaurant und die umliegende Lanschaft abgebildet. Auch ein Brunnen ist zu sehen. Den finden wir auch in echt und füllen die Wasserkannister.
Endlich sehen wir wieder Meer und erreichen die Küstenstadt Zadar. Auch hier sind die Parkuhren ausser Betrieb, hoffen wir jedenfalls. Wir schlendern durch die Altstadt, für den Markt sind wir wieder ein mal zu spät und kommen zum eigentlichen Grund, wieso wir die Schlaufe bis hier hin gefahren sind. Hier gibt es eine Orgel, die alleine durch die Bewegungen des Meeres gespielt wird. Das ergibt sehr lustige Melodien. Wir setzen uns und hören eine Weile zu. Dann müssen wir bereits wieder weiter, es dunkelt bald.

Neben einem Feldweg machen wir es uns gemütlich und im Gegensatz zu den letzten Tagen ist es tatsächlich auch gemütlich. Was ein paar Grad ausmachen können. Ohne Abendessen gehen wir ins Bett. Das Mittagessen war mehr als genug.

Bären und Pristina

Gestern haben wir auf einem Schild gesehen, dass es hier gleich beim See irgend eine Bärenstation gibt. Im Internet haben wir uns dann noch schlau gemacht. Es handelt sich um Braunbären, die in Restaurants und Mini-Zoos gehalten wurden und dann durch die Organisation Vier Pfoten befreit wurden. Ein Visitor Center sei in Planung, hiess es vor einiger Zeit.

Da gehen wir natürlich mal schauen, obs etwas zu schauen gibt. Die Anlage ist noch nicht fertig, aber man kann sie bereits besuchen. 13 Bären leben hier, einer drolliger als der andere, aber trotzdem stark und schön. Das ganze ist mit viel Liebe aufgezogen und den Tieren scheint es hier zu gefallen. Wir schauen ihnen eine Weile zu und informieren uns über ihre Lebensgeschichten.

Wir fahren nun weiter nach Pristina. Unterwegs kommen wir an einem sehr umstrittenen serbischen Kloster vorbei, das anscheinend unter ständiger Bewachung durch (wahrscheinlich auch Schweizer) Soldaten steht. Davon sehen wir aber nichts und erspähen auch keinen Eingang um es zu Besuchen.
In der Hauptstadt wissen wir eigentlich gar nicht so recht, was wir hier wollen. Es hat einige Moscheen und sonst viel Stau, Lärm und Staub. Schlussendlich suchen wir uns einen Platz, an dem wir den Bus abstellen können und gehen Essen. Eigentlich wollen wir noch etwas herumlaufen und Geld an einem Bankomaten holen. Die EC Karte ist aber noch im Bus. Als wir dort ankommen, sagt uns ein Polizist, dass wir hier weg müssen. Ist auch verständlich, haben wir doch direkt vor dem Poizeiposten auf der Strasse geparkt.

Also fahren wir weiter. Es gibt hier so viele T3 Busse, wie nirgends wo wir schon waren. In einer Stunde Fahrt zählen wir 55 Stück inklusive Tankstopp und in Pristina selber wären es noch viel mehr gewesen. Wir bekommen zu spüren, dass wir unser Tomtom wieder gebrauchen können. Er schickt uns über die kleinsten Feldwege. Ein Mal rumst es unter dem Bus und wir stellen später fest, dass es uns das mittlerweile ohnehin schon schwer lädierte Abschlussblech am Motor abgerissen hat. Na ja, wir brauchen ja sowieso ein neues. Während der Nachplatz Suche fahren wir wiedereinmal durch stark besiedeltes Gebiet und es dauert dementsprechend lange, bis wir bei einem Kieswerk etwas einigermassen passendes finden.

Alles wird gut

Nach vier Stunden Schlaf, denken wir es wird allmählich Zeit aufzustehen. Wir frühstücken kurz und schauen uns um. Nur kurze Zeit später kommt jemand auf uns zu. Er spricht gut englisch und erklärt, das er auch zum Abschleppunternehmen gehört und sich nun um uns kümmern wird. Zuerst werden wir zu einem Kaffe eingeladen. Wir schwatzen ein wenig über unsere Erlebnisse und über Albanien und dessen Bewohner. Dann müssen wir bereits wider los. Wir müssen doch zu einer anderen Garage, auch offizieller VW Vertreter, einen Kilometer weiter. Keine Ahnung wieso. Also nochmals aufladen.

Als wir dort ankommen ist es 11.00 Uhr, exakt 24 Stunden nach unserem ersten Anruf haben wir unser Ziel erreicht. Der Chef der Werkstatt spricht ziemlich gut Deutsch und er verspricht es werde sich um alles gekümmert. Erst einmal geben wir alle Angaben für den Auftragsrapport an. Derweil sind schon mehrere Mechaniker am Bus. Erneut wird alles getestet, und siehe da, auch sie kommen zum gleichen Schluss wie wir. Ich habs ja gesagt… Jetzt muss also eine Zündspule aufgetrieben werden. Es wird etwas ruhiger auf dem Platz und unser Betreuer verabschiedet sich. Es ist Mittag und auch wir essen noch etwas. Den Rest der Zeit vertreibe ich mir mit Blog schreiben, ich hinke ziemlich hinten nach. Wir bemerken nicht wirklich, dass schon wieder geschraubt wird und plötzlich läuft der Bus wieder! Sie konnten irgend eine Occasion auftreiben. Sie kostet gerade mal ca. 3 SFr., dafür ist der Stundenansatz extrem hoch für albanische Verhältnisse, wenn auch viel mehr gearbeitet als verrechnet wurde. Als wir los wollen, werden wir noch zum Autowaschen geschickt, das gehöre dazu. Na ja, es ist ja eigentlich schon mal nötig… Auf dem Campingplatz haben wir ihn nur innen geputzt.

Nun sind wir heil froh, haben wir alles gut überstanden. Es war zeitweise schon sehr Nerven aufreibend, aber seit gestern Abend hatten wir immer sehr liebe und Hilfsbereite Menschen um uns. Wir können also auch lachend darauf zurückblicken.
Wir denken uns, wenn wir schon mal da sind, können wir uns die Hauptstatt auch gleich mal ansehen und fahren ins Stadtzentrum. Der Verkehr ist ein regelrechtes Abenteuer. Wenn man sich einmal daran gewöhnt hat, geht es aber ganz gut zum Fahren. Ein Parkplatz zu finden ist schier unmöglich. Der Reiseführer erwähnt auch kaum Sehenswertes und deshalb beschliessen wir nach einer kleinen Stadtrundfahrt, doch weiter zu fahren.
Das Navi auf dem iPhone kennt die Funktion „kürzester Weg“ leider nicht und so brausen wir zuerst eine Weile über die Autobahn richtung Süden. Danach geht’s auf einer grossen Strasse weiter, zu einem grossen Teil neu gebaut. Obwohl es bereits wieder Dunkel wird, fahren wir bis nach Berat hinein. Die Stadt der 1000 Fenster. Wir haben beide überhaupt keine lust zum Kochen und finden, wir haben es uns verdient, Auswärts zu essen. Im Kern der Aldtstadt finden wir zu unserer Überraschung einen grossen Parkplatz. Bevor wir uns so richtig umschauen können, werden wir von einem älteren Herrn auf einem Fahrrad angesprochen. Er offeriert uns (mal auf Englisch, dann auf Italienisch) ein Zimmer bei sich mit Dusche, Wc, Wlan und allem was dazu gehört für 10€ pro Person. Klingt sehr verlockend, aber wir lehnen dankend ab. Er kurvt weiter umher und diesmal sprechen wir ihn an, ob er uns ein Restaurant empfehlen kann. Natürlich kann er und bringt uns sogar hin. Er bietet uns noch an, dass wir den Bus über Nacht gratis bei ihm auf den Parkplatz stellen können. Das sei sicher besser als mitten in der Stadt.
Das Restaurant macht nicht so einen gemütlichen Eindruck, dafür ist das Essen um so besser. Nach einem kleinen Verdauungsspaziergang steigen wir wieder in den Bus und schauen, ob wir den versprochenen Parkplatz finden. Leider nicht. Wir fahren die beschriebene Strasse weiter und kommen über eine steile gepflästerte Strasse zur Stadtfestung. Von hier hat man eine tolle Aussicht, aber es wäre doch ein wenig dreist und zu schräg gewesen hier zu bleiben. Wir suchen uns eine Strasse, die auf dem Navi so aussieht als würde sie in die Natur hinaus führen und fahren dort hin. Nicht all zu viel später sind wir aus der Stadt draussen und können auf einen kleinen Weg abbiegen. Wir werden dann  Morgen früh sehen wo wir sind.
Erschöpft fallen wir ganz früh ins Bett und können den Schlaf nachholen, den wir brauchen.