Camplager

Das Camplager hat sich mittlerweile etabliert. Alle zwei Jahre leben eine Gruppe ex Cevianer und deren Freunde zusammen irgendwo in der Natur, vorzugsweise am Wasser. Dieses Jahr zum dritten mal und in Frankreich bei meinem Onkel und meiner Tante Steff und Bea.

Ich hatte definitiv besseres zu tun, als Fotos zu schiessen, darum ist die Auswahl sehr beschränkt.

Die Tour d’Alsace führte fast an unserem Campingplatz vorbei und ihr voran fuhren ein paar hübsche Oldtimer:

das Wetter war nicht immer so Toll, da will man sich auch mal mit warmem Wasser waschen und aufwärmen. Hier sind aber keine Kinder erlaubt:

Und andernorts sind die bei uns üblichen Badehosen untersagt. Wir haben dann aber doch noch ein kleines Hallenbad gefunden.

Brenn Wurzel, brenn!

Unser Buss war wie ein Spielplatz für die Kinder:

und ich spiele mit dem Bus:

Eindrucksvolle Grotten

Für heute haben wir wieder ein Mal einen Wecker gestellt, wir müssen ja wieder zurück, um die Führung nicht noch einmal zu verpassen. Es ist noch dunkel, als er klingelt. Halb so schlimm, ein bisschen länger liegen bleiben ist auch nicht schlimm.

Der See verläuft ganz anders, als wir das im dunkeln erahnen konnten und stellt sich leider als weniger spektakulär heraus als erhofft. Man muss aber fairer Weise sagen, dass das Wetter nicht so gut ist und wir nur noch schwer zu beeindrucken sind, nach den Seen in Kroatien. Es hat sich also nicht wirklich gelohnt, den ganzen Weg hierhin zu fahren. Auch wenn das Gewässer noch so bezaubernd gewesen wäre, wäre die Anreise ohnehin in keinem Verhältnis gestanden. Doch das ist uns eigentlich egal. So bekommen wir wenigstens noch etwas von Slowenien zu Gesicht.
Für eine Wanderung am Ufer entlang, ist wie gesagt, das Wetter nicht entsprechend und uns bleibt auch nicht mehr viel Zeit dafür. Um den See herumfahren kann man auch nicht und so machen wir uns auf den Weg zurück zu den Skocjane Grotten. Diesmal auf schnellstem, nicht kürzestem Weg. Wenn auch nicht über Autobahnen und Schnellstrassen, denn für die bräuchte man eine Vignette. Das Navi berechnet dafür genau gleich viel Zeit, wie wir gestern effektiv auf der kürzesten Route gebraucht haben. Der Weg führt uns nahe an Tolmin vorbei, dort war ich bereits mehrere Male an einem Openair und wir machen den kleinen Schlenker, um zu sehen wie es dort unter dem Jahr aussieht. Natürlich ganz normal 😉
Bei der Grotte angelangt, haben wir noch genügend Zeit, um zu Mittag zu kochen und gemütlich zu essen. Auch ein Spaziergang zum Aussichtspunkt und ein Kaffee liegt noch drin, bis unsere Führung beginnt.

Die Höhlen und der unterirdische Fluss sind extrem eindrucksvoll. Durch einen Stollen von gerade mal 1.80m höhe gelangen wir in immer grössere Hallen, bis zur grössten, die 100m misst und der Fluss Reka hindurchfliesst. Stalaktiten wachsen von der Decke hinunter und Stalagmiten vom Boden hinauf und bilden tolle Skulpturen, die eindrücklich beleuchtet sind. Mit Worten ist so eine faszinierende Unterwelt schwer zu beschreiben und leider können wir euch kaum Bilder zeigen, denn das Fotografieren war meist verboten.

Es ist bereits nach 15.00 Uhr als wir beim Bus zurück sind. Eigentlich war einmal der Plan, heute noch bis kurz vor Venedig zu kommen, um morgen die Stadt an zu schauen. Wir geben das Ziel unserem Tomtom bekannt und fahren einfach mal in diese Richtung. Wir fahren dann tatsächlich bis ein paar hundert Meter vor den Campingplatz, auf dem wir den Bus morgen stehen lassen wollen. Langsam haben wir Übung darin, im Dunkeln zu fahren.
Als Nachtplatz müssen wir schon wieder mit einem Parkplatz vorlieb nehmen, obwohl wir uns bereits gestern gesagt haben, dass wir uns in der Natur ohne Menschen viel wohler fühlen. Aber hier fehlen uns einfach die Alternativen. Wir sind nicht mal sicher ob wir hier parken dürfen (campen wohl sowieso nicht), aber wir sind morgen früh wieder weg. Nach feinen Fajitas und dem tippen dieses Textes ist auch bald schon wieder Zeit für ins Bett.

Wir waren im Meer! Ende November!

Die letzte Dusche ist schon wieder einige Tage her. Es wird also höchste Zeit! Um Wasser zu sparen, wagen wir den Sprung ins kalte Meer. Das Duschwasser danach ist sogar noch kälter. Wer sauber sein will, muss leiden…

Das Gefühl danach ist dafür umso schöner. Kurz vor der Grenze wollen wir noch unser letztes kroatisches Geld los werden und fahren an eine Tanke. Ich habe es mit einfüllen nicht so im Griff, wie die Tankwarte und schiesse promt einen Rappen übers Ziel hinaus und wir müssen mit Karte bezahlen und der Tank ist fast voll.  Wir überlegen uns noch, etwas essen zu gehen, die hiesige Küche sei sehr gut heisst es, entscheiden uns aber doch anders und gehen nochmals einkaufen. Es gibt immer etwas, was mann noch brauchen kann und den Wein von hier wollten wir sowieso probieren. Die letzten Kuna werden wir dann doch noch an der Tankstelle los.

Den Grenzübergang nach Slowenien geht sehr schnell vonstatten und wir können seit langem sitzen bleiben und müssen keine Türen öffnen. Die erste Destination im neuen Land ist Piran, DIE Küstenstadt Sloweniens. Weil wir den Bus ausserhalb stehen lassen, dafür bezahlen müssten und die Parkplatz Ordnung nicht ganz klar ist, lassen wir, auch angesichts der vortgeschrittenen Stunde, das aus. Wir fahren stattdessen ins Landesinnere zu einer Höhle, die zum Unesco Weltkulturerbe gehört. Bei unserem Glück findet heute keine Führung mehr statt. Wir wollen deshalb weiter zu unserem nächtsten Punkt und Morgen noch einmal kommen. Der Buhinj See liegt nur 120 Kilometer entfernt, doch das Navi berechnet vier Stunden und fünfzig Minuten. Das können wir nicht glauben und machen es uns zur Herausforderung möglichst viel Zeit aufzuholen. In der ersten Stunde klappt das wunderbar. Wir haben bereits zwei Wegstunden hinter uns gebracht. Auf kleinen Kiesstrassen durch schöne Wälder können wir einfach viel schneller fahren, als das Navi meint. Wir kämpfen uns in engen Kurven und noch engeren Strassen durch die Dörfer einen Berg nach dem andern hinauf und wieder hinunter in verwinkelte Täler und haben längst die Orientierung verloren als wir in extrem dichten Nebel gelangen. Dazu kommt noch, das sich das Tageslicht allmählich verabschiedet. Schlussendlich haben wir trotz zwei kurzen Stopps, mehrmaligem falsch Abbiegen und Schrittempos wegen der Sicht zum Schluss eine Stunde 50 Minuten gutgemacht.
Vom See sehen wir nun nicht viel, einerseits ist es, wie schon erwähnt dunkel und andererseits kann man nirgens direkt ans Ufer fahren, weil überall Fahrverbot ist. Wir stellen uns darum auf einen Parkplatz ganz in der Nähe und fangen nach einer kurzen Erkundung gleich an zu kochen. So spät waren wir schon lange nicht mehr dran mit dem Abendessen.

Bären und Pristina

Gestern haben wir auf einem Schild gesehen, dass es hier gleich beim See irgend eine Bärenstation gibt. Im Internet haben wir uns dann noch schlau gemacht. Es handelt sich um Braunbären, die in Restaurants und Mini-Zoos gehalten wurden und dann durch die Organisation Vier Pfoten befreit wurden. Ein Visitor Center sei in Planung, hiess es vor einiger Zeit.

Da gehen wir natürlich mal schauen, obs etwas zu schauen gibt. Die Anlage ist noch nicht fertig, aber man kann sie bereits besuchen. 13 Bären leben hier, einer drolliger als der andere, aber trotzdem stark und schön. Das ganze ist mit viel Liebe aufgezogen und den Tieren scheint es hier zu gefallen. Wir schauen ihnen eine Weile zu und informieren uns über ihre Lebensgeschichten.

Wir fahren nun weiter nach Pristina. Unterwegs kommen wir an einem sehr umstrittenen serbischen Kloster vorbei, das anscheinend unter ständiger Bewachung durch (wahrscheinlich auch Schweizer) Soldaten steht. Davon sehen wir aber nichts und erspähen auch keinen Eingang um es zu Besuchen.
In der Hauptstadt wissen wir eigentlich gar nicht so recht, was wir hier wollen. Es hat einige Moscheen und sonst viel Stau, Lärm und Staub. Schlussendlich suchen wir uns einen Platz, an dem wir den Bus abstellen können und gehen Essen. Eigentlich wollen wir noch etwas herumlaufen und Geld an einem Bankomaten holen. Die EC Karte ist aber noch im Bus. Als wir dort ankommen, sagt uns ein Polizist, dass wir hier weg müssen. Ist auch verständlich, haben wir doch direkt vor dem Poizeiposten auf der Strasse geparkt.

Also fahren wir weiter. Es gibt hier so viele T3 Busse, wie nirgends wo wir schon waren. In einer Stunde Fahrt zählen wir 55 Stück inklusive Tankstopp und in Pristina selber wären es noch viel mehr gewesen. Wir bekommen zu spüren, dass wir unser Tomtom wieder gebrauchen können. Er schickt uns über die kleinsten Feldwege. Ein Mal rumst es unter dem Bus und wir stellen später fest, dass es uns das mittlerweile ohnehin schon schwer lädierte Abschlussblech am Motor abgerissen hat. Na ja, wir brauchen ja sowieso ein neues. Während der Nachplatz Suche fahren wir wiedereinmal durch stark besiedeltes Gebiet und es dauert dementsprechend lange, bis wir bei einem Kieswerk etwas einigermassen passendes finden.

Üüää Schnee

Nach Skopje zu kommen war kein Problem, aber sich dort zurecht zu finden schon viel mehr. Als erstes halten wir an einem Supermarkt und kaufen das nötigste ein. Dann gilt es das Zentrum der Stadt zu finden und dann noch einen Parkplatz, ohne wieder hinauszufahren. Nach einiger Zeit werden wir bei einem Einkaufszentrum fündig. Wir besichtigen das Mutter Theresa Haus (sie stammt von hier) und die umliegenden Sehenswürdigkeiten.

Ein W-lan Netz finden wir erst wieder zurück im Einkaufscenter, als wir den Parkplatz bezahlen wollen. Wir sorgen für die nächsten Länder vor und kaufen die Karten fürs Navi auf dem iPhone. Am richtigen Ort aus der Stadt herauszukommen ist weniger schwer als befürchtet und wir sind bald auf der Autobahn Richtung Südwesten des Landes. Auf einer Raststätte gibt es Mittagessen und weiter gehts. Die Autobahn verleidet uns aber schnell und wir schlagen uns auf den Überlandstrassen durch. Kein leichtes Unterfangen. Die Strassenschilder enthalten jetzt auch noch albanisch und manchmal auch nur albanisch, d.h. wir können uns nicht immer an der Karte welche die mazedonischen Namen enthält orientieren. Zuerst geht es durch unzählige aneinandergereihte Dörfer, wo wir nur sehr langsam vorwärts kommen. Die Strassen sind schmal und verstopft, aber es ist auch gut einen Einblick in die Dörfer zu bekommen. Jetzt kommen wir wieder Richtung Autobahn, aber eine Einfahrt ist keine zu sehen. Die Strasse führt nur hinüber und wird immer kleiner und ist schlussendlich nur noch ein von Schlaglöcher übersäter Feldweg. Er führt einer Müllkippe entlang (schon krass, es wird einfach alles verbuddelt), 90 Grad verdreht zu unserer geplanten Richtung. Nach einer ganzen Weile geht es endlich wieder in die gewünschte Himmelsrichtung durch ein paar Dörfer zum Ende der Autobahn hin. Auf der grossen Überlandstrasse ist es nun nicht mehr schwer, sich zurecht zu finden und wir erwischen die gewünschte Abzweigung zum Nationalpark. Es geht in engen Windungen immer weiter hoch in die Berge. Und auf einmal, Schnee neben der Fahrbahn! Brrrr…

An einem Stausee (! Sie nehmen es auch sonst nicht so genau mit dem Naturschutz) fahren wir direkt an den Strand. An dieser Seeseite liegt (leider) kein Schnee, es wird also nichts mit Schneeballschlacht. Die Landschaft ist wunderschön und der aufsteigende Nebel vom See ist ein richtiges Naturspektakel. Trotzdem fällt der Strandspaziergang eher kurz aus. Es ist saukalt und dazu bläst ein starker Wind.

Zum Abendessen gibt es Fotzelschnitten. Sie schmecken auch mit Buttermilch. Wir haben uns nämlich wieder einmal beim Rahm vertan und Buttermilch und Yogurtdrink gekauft und müssen es aufbrauchen…

Es ist noch viel zu früh um ins Bett zu gehen, deshalb müssen wir halt noch die Finanzen nachtragen.

Ins Landesinnere

Der Wecker klingelt wieder um 6.30 Uhr. Diesmal begnügen wir uns aber mit einem Blick aus dem Fenster. Zu müde sind wir, vorallem ich, denn gestern waren Die drei ??? lange zu spannend um einzuschlafen. Halb neun wird es, bis wir dann doch aufstehen und noch später, bis wir gefrühstückt, abgewaschen und alles zusammengepackt haben. Dann aber wollen wir uns ins Meer stürzen. Gerade als wir im Begriff sind, guten Mutes hinein zu waten erblickten wir die ersten Quallen. Uns ist nicht ganz wohl bei der Sache. Also gibts kein fröhliches plantschen, sondern nur eine ausgiebige Katzenwäsche.

Als alles abfahrbereit ist und wir schon längst auf den Sitzen platz genommen haben, debatieren wir mit Hilfe von Karten und Reiseführer den weiteren Weg. Schlussendlich enscheiden wir, ins Landesinnere und zu fahren mit einem Schlenker gen Norden über die Berge und eine Stadt namens Veliko Tarnovo.
Mal über die Autobahn, mal über holprige Strassen mit tiefen Schlaglöchern gelangen wir in die Berge und üben uns im Kurvenfahren. Die bergige Landschaft ist sehr schön, einfach schön!

Und bergig! Unterwegs Tanken wir mal wieder und essen am Wegesrand zu Mittag. Nach einem Pass lässt uns ein Schild mit einem Wasserhan langsamer werden. Und tatsächlich, mitten im Nirgendwo hat es einen Brunnen. Wir gehen mal davon aus, das es Trinkwasser ist und ersetzen unser Flusswasser und füllen auch den andern Kanister. Im Dorf Elena zweigen wir von der Route ab, um den eingezeichneten See zu suchen. Wir finden ihn prompt und auch bald ein Platz, wo wir bleiben und unsere Wäsche waschen können. Als alles aufgehängt ist, verschwindet die Sonne bereits wieder. Dann müssen wir morgen halt wieder den Bus behängen.
Unser fischender Nachbar kommt uns noch besuchen. Vorher, als wir an ihm vorbei gefahren sind, hat er uns im Militärgewand grimmig mit seinem Schäferhund an der Seite angeschaut. Doch jetzt scheint er ganz lieb zu sein. Er fragt uns (natürlich auf bulgarisch) ob wir fischen wollen, das sei verboten (macht er doch auch?!) und ob wir Touristen sind. Für unseren Reserverad Träger interessiert er sich auch und lässt ihn sich zeigen und fragt was er gekostet hat. Nun sitzen wir hier und Nadine studiert die Kochbücher. Immer wieder zeigt sie mir leckere Bilder. Das macht hungrig. Jetzt schau ich mal was es zum Abendessen gibt.

Erste Panne

Der Wirrwar mit den Zeitformen, den ich hier veranstalte ist sicher dem einen oder andern aufgefallen. Deshalb und auf raten einer gewissen Person, probiere ich mal etwas neues.

Weil wir schon so weit sind, beschliessen wir noch einen Abstecher zu einer Route unseres Reiseführers zu machen und zuvor ein Trail von Wikiloc zu versuchen. Wir stehen also auf und frühstücken in aller Ruhe.
Der Teil, der danach kommt ist nicht mehr so ruhig. Es ist ein ziemlicher Kampf, bis wir den Bus wieder auf der Strasse haben. Sogar meine grosse Axt kommt zum Einsatz, um einen Baumstamm etwas zu reduzieren. Das reicht leider auch nicht ganz und der Auspuff bekommt einen Schlag von eben diesem verstorbenen Baum ab.
Nun dröhnt er ziemlich laut, aber wir sind draussen. Die nächste Garage, die uns das Navi vorschlägt, irgendwo in der Pampa, ist nicht vorhanden. Die zweite finden wir, doch ist mit einem Seil abgesperrt. Es kommt gerade jemand heraus und wir erklären ihm auf Englisch, was unser Problem ist. Das ist gar nicht so einfach. In Finnland ist wohl eher Russisch als Englisch verbreitet. Wir dürfen dann trotzdem hinein und auf den Lift. Das Rohr mit dem Riss kann er problemlos schweissen, doch der zerrissene Flansch am Gusskrümmer ist nicht möglich. Er bestreicht es schlussendlich mit einer Paste, um wenigstens ein bischen abzudichten. Der Bus ist schon viel leiser, jedoch nicht wirklich perfekt.

Nach dem wir dem Mechaniker zehn Euro und eine unmenge Tringeld bezahlt haben, fahren wir weiter in die Nähe des Ausgangspunktes des Wikiloc Trails. Wikiloc ist ein App, das unter anderem auch Offroad Traks gespeichert hat und man auch selber welche hochladen kann. Zuerst aber speisen wir gemütlich auf einem Badesteg, sozusagen mitten im See.

Der einstieg zur Route ist zimlich schwer und mit dem App kommen wir noch nicht ganz zu Recht. Die Strecke ist eine herbe entäuschung. Es ist bloss die Strasse um den See, viel davon Asphaltiert. Ein Grossteil hätte mit einem normalen PW mit 80km/h machen können. In kurzer Zeit umrunden wir den Ihn und fahren bald darauf in den Nordosten, grobe Richtung Savonlinna. Gegen Abend suchen wir einen Übernachtungsplatz. Im dritten Anlauf finden wir ein Weg, der ins nichts führt und es genügend Brennholz gibt. Unser Grill funktioniert auch als Backofen und wir können ein frisch gebackenes (mit beschiss, es ist Aufbackbrot) Thunfisch Sandwich verzehren.

Wald, Wald, Wald

Gestern hatte vorallem ich so überhaupt keine Lust auf gar nichts und deshalb schauten wir uns einen Film auf dem Laptop an.

Von heute gibt es nicht viel zu berichten. Aufstehen, frühstücken weiterfahren mit ein paar Pausen. Eine davon um uns an einem See ein Birchermüesli zu gemüte zu führen. Kaum über die norwegisch/schwedische Grenze war die Landschaft zimlich eintönig. Beherscht von sehr viel Wald nur unterbrochen von wenigen Ortschaften und noch weniger Seen.

Wir haben nun ein Ziel und sind schon auf der richtigen Strasse. So ist es nicht mehr so spannend, auch wenn die Umgebung sehr schön ist. Wir sind ein gutes Stück voran gekommen und sind schon kurz vor Umea.
Bei einem kleinen, idyllischen Rastplatz direkt am See haben wir angehalten, sind dann aber doch noch ein bischen weiter gefahren, weil er uns zu nahe an der Strasse lag und noch Picknicker dort waren. Wir fanden einem Syncro angemessenes Weglein in die Abgeschiedenheit. Endlich ist es wieder ein mal gutes Wetter und wir können nach einer gelungener Grillade ums Feuer sitzen.

über die Berge

Wir genossen unseren Platz noch einmal so richtig bevor wir ihn verliessen, mit Rührei von der Murrika über dem Feuer. Bis alles wieder verstaut war dauerte es eine Weile. Wir hatten vieles hervorgeholt, das dreckige Geschirr stapelte sich und die saubere Wäsche war auch noch nicht zusammengelegt.

Als die Asphaltierte Strasse zu Ende war (das ein unbefestigte Strasse folgen würde wussten wir bereits) versperrte uns eine Schranke den Weg.  Wiso die hier stand, fanden wir nicht wirklich heraus. Sie funktionierte wie eine, die es bei Parkhäusern auch gibt, nur umgekehrt. Es musste bezahlt werden, dann kam das Ticket. Zum Glück akzeptierte sie (zumindest Nadines) Kreditkarte. Uns wurde der Zugang zu einer wundervollen Berg und Seen Landschaft geöffnet. Nur sehr selten war ein Haus zu sehen, wir hatten die Natur für uns.

Als wir wieder auf eine Hauptstrasse einbogen, war da keine Schranke, sehr seltsam…
Nun trug uns die Strasse zunächst an einem längeren See entlang und dann immer weiter die Berge hinauf. Schlussendlich durch Tunnels, die sich mehrmals im Kreis im Berginnern hinaufschraubten. Wir erreichten über der Baumgrenze wie eine ander Welt mit noch mehr Seen, Gipfeln und Felsen, jedoch weniger Grün. Auf diesem Hochplateau machten wir Mittagspause. Von dort oben führte die Reguläre Strasse wieder durch (zum Teil mautpflichtige) Tunnels nach unten. Wir wichen ihnen aus und begaben uns auf viel schönere und interessantere Pfade. Kleine Passträsschen heizte ich hinauf und wieder hinunter, aber immer wieder innehaltend, die Umgebung zu bestaunen. Weiter hinab gings auf der Hauptstrasse, wobei wir doch noch ein Maut Tunnel erwischten. In einem Hang über einem grossen Fjord hielten wir an, bestaunten den mächtigen Wasserfall und stöberten im kleinen Fastfood/Souvenirshop, den es hier gab. Einen Nachtplatz fand sich eine Weile später eine steile Kiesstrasse runter auf einer Weide. Nicht mehr ganz so idyllisch und eben wie letzte Nacht, aber es reichte allemal.

Waschtag am See

Tatsächlich, wir sind heute früher aufgestanden, auch wenn mit einigen Mühen. Früh unterwegs suchten wir in der nächsten grösseren Stadt nach einem Bankomaten. Nach einer nicht so energischen und kurzen Suche waren nicht fündig geworden. Trotzdem fuhren wir weiter, weil wir zum Schluss kamen, dass wir (noch) kein norwegisches Geld brauchen. Die Essenskisten sind reich gefüllt und Tanken können wir auch mit Karte. Wir liessen uns vom Navi führen in Richtung Haukeligrend, ein Ort an dem wieder eine Route unseres Reiseführers beginnt. Nach einem guten Stück Wegs westwärts wurde uns langweilig auf den Navi Strassen.

Bei einem Kurzen Halt an einem kleinen See mit angrenzender Silbermiene beschlossen wir unsere eigenen Wege zu suchen.

Topografisch bedingt mussten wir noch ein Weilchen auf derselben Strasse bleiben. Nur ein kleiner Abstecher zwischendurch in unwegsames Gelände gönnte uns das Navi. Nadine hat somit ihre ersten 4×4 Herausforderungen gut gemeistert. Bald konnten wir auf kleinere und interessantere Strassen abbiegen. Nur ganz kurz nach dem Beschluss ein Plätzchen zu suchen, wurden wir fündig. Und was für ein Fund! Über Stock und Stein einem kleinen Bächlein entlang gelangten wir zu einem Stausee. Direkt am Ufer, geschützt in einer Bucht genossen wir eine herrliche Aussicht.

Lange gaben wir uns aber dem Genuss nicht hin. Erst mussten ja unsere Kleider gewaschen werden, damit sie heute Abend wieder trocken sind.

Das Mittagessen liessen wir aus, weil der Nachmittag längst angebrochen war. Dafür entschieden wir für ein etwas frühes und aufwendigeres Abendessen. Gurken Karotten Salat zur Vorspeise, selbstgemachte Spiesse mit Couscous zum Hauptgang.

Danach blieb noch genug Zeit um zu geniessen, ums Feuer zu sitzen, die Buchhaltung nachzutragen und für die mutigen unter uns ins Wasser zu gehen.