Für den Geist

Der Sonntag ist für den Geist, die Seele, das Herz oder wie man es immer nennen mag. Steff und Bea arbeiten dann nicht gar nicht, aber viel weniger als sonst. Ich will gerade bei ihnen vor dem Haus (in W-Lan Empfang weite) anfangen wieder ein mal einen Blick auf meinen Laptop zu werfen als sie hinaus kommen um in einer Geschichte zu lesen. Wir verstricken uns schliesslich in eine Diskussion. Jan kommt später vom Joggen und und diskutiert fleissig mit. Kurz vor Mittag gesellen sich auch Nadine und Mara zu uns. Schlussendlich hat niemand das gemacht, was er eigentlich wollte, aber es war wunderschön. Ich lerne wenn ich hier bin immer sehr viel fürs Leben. Man ist so verbunden mit der Natur und weg von all den dingen die uns von uns selbst entfremden. Steff und Bea leben aus unserer Sicht in einer komplett anderen Welt wie wir, was es so spannend macht mit ihnen zu Reden. Sie haben nicht andere Werte als wir, aber einen völlig anderen Blickwinkel.

Vor ein paar Tagen waren wir noch Schlittschuhlaufen auf dem See, heute liegen wir in T-Shirts in der Sonne.

 

Wir liegen nicht den ganzen Nachmittag auf der Faulen Haut. Wir machen auch ein Brot, einen Kuchen und am Abend ein Feuer.

Alpspektakel

Die Regen-Vorkehrungen wären nicht nötig gewesen, es gab keinen tropfen und wir sitzen weiterhin auf dem trocknen.

Der Wecker klingelt auch heute, aber nicht so früh wie sonst und wir sind sowieso schon wach. Wir machen einen Ausflug ans Alpspektakel in Seewis. Als richtige Bergler gehört das natürlich dazu. Wir machen uns zu Fuss auf den Weg nach Furna, um dort das Postauto zu nehmen. Wir wollten, seit wir hier oben sind, die Gegend erkunden und haben es einfach noch nicht geschafft. Aber heute ist es so weit, zumindest ein wenig. Ein schöner Wanderweg bringt uns in knapp einer Stunde inklusive Materialablad beim Bus, durch die wunderschöne Herbstlandschaft zur Bushaltestelle.

Dort treffen wir Ueli, der gleich daneben wohnt und halten einen Schwatz mit ihm, bis der Bus kommt.

In Seewis (oberhalb von Grüsch) werden wir von der Gastgemeinde Jenaz mit Häppchen und Wein empfangen.

Wir schlendern mal drauf los, um zu sehen, was es hier alles so gibt und treffen es perfekt, dass wir den Kinderumzug zu sehen bekommen:

Den Grossen Alpabzug haben wir leider verpasst, der war gestern. Ansonsten hat es viele Stände der Verschiedenen Alpen im Prättigau die ihren Käse, ihr Fleisch und sonst selbst gemachtes anbieten.

Und überall kann man die Köstlichkeiten probieren. Das ist ganz schön gefährlich mit knurrendem Magen. Am liebsten würde man dann alles kaufen. Darum essen wir bald einmal unsere mitgebrachten Sandwiches. Und schauen uns dann den Rest an. Es gibt noch einiges zu sehen, lesen, probieren und so weiter. Mit vollem Magen ist es dann auch leichter vernünftig zu bleiben und nur eine Treberwurst zu kaufen und ein Glace zu essen.

Ein bisschen wie ein einheimischer komme ich mir vor, als wir schon die zweite Person treffen, die wir kennen. Aber sonst sind wir schon eher auf der Touristen/Städter-Seite, verglichen mit den vielen Bauern und Berglern in den Trachten.

Die Attraktion vom Tag ist die Miss Wahl. Es geht aber nicht um dünne Frauen, sondern um kräftige Kühe. In Vielen verschiedenen Altersklassen werden sie nach verschiedenen Kategorien bewertet. Ganz schön ulkig für Stadtkinder wie wir Dinge zu hören wie: „dieses Tier hat ein solides Fundament, ein Starkes Becken und gute Sprunggelenke, darum habe ich ihm den Vorzug gegeben gegenüber dem Tier auf dem zweiten rang, welches eine gute Linie aufweist…“

Irgendwann haben wir dann genug und zumindest ich bin ziemlich müde. Im Postauto schaue ich auf die Uhr und dtelle verblüfft fest, dass es erst halb drei ist. Natürlich haben wir unsere Verbindung nicht nachgeschaut und haben promt keinen Anschluss in Schiers. Wir müssten eineinhalb Stunden auf unser Postauto warten und so beschliessen wir den Aufstieg zu fuss in Angriff zu nehmen.

Die Landquart hat auch fast kein Wasser mehr.

Der Bergwanderweg hat seinen Namen wirklich verdient. Als kleiner Weg schlängelt er sich steil den Berg hinauf. Vielleicht hätte ich nicht alle Flaschen füllen sollen. Ich dachte ich bin klug und nehme so viel mit wie möglich, denn wir haben bereits wieder kein Wasser mehr.

Ich und meine neuen Freunde:

Die Vegetation verändert sich, je weiter wir nach oben kommen. Wieder daheim (bevor wir anngekommen wären, hätten wir auf das Postauto gewartet) lassen wir den Tag mit Salzstängeli und Bier, Nudelsuppe mit Treberwurst und einem Film ausklingen.

Sonntag

Heute Sonntag war als Reserve eingeplant, falls wir es gestern nicht fertig geschafft hätten. Zum Glück ging alles schön auf und wir können ausschlafen und in aller Ruhe zmörgelä. Wir hiefen nur noch die zwei Scheefängerbalken aufs Dach und schauen wieder einmal was mit der Solaranlage los ist. Sie brintg nämlich erneut zu wenig Strom.

Es war das gleiche Kabel wie letztes Mal…

Gegen Mittag sind alle aufbruchbereit. Ich fahre mit allerlei Material mit Lars zusammen mit dem Muli hinunter und die andern nehmen meinen Bus, den ich dann wieder hochfahre.

Nach dem Mittagessen und einer Dusche gehen wir dann doch nochmals ins Tal für einen Dessert ins Sommerfeld.

Auf dem Nachhauseweg parken wir den Muli noch am richtigen Ort und machen es uns gemütlich inklusive zweifachem Apéro, Glühwein und Kino.

Kein Strom mehr

Wieder ein Sonntag, der wie Ferien ist. Lange schlafen, essen, käfälä, im Liegestuhl liegen, sünälä…

Nadine verschlingt ein Buch, ich blogge und mache ein wenig Büro, Bier und Chips zum z’Vieri und Risotto zum Abendessen. In den letzten Wochen haben wir (zumindest gefühlt) sehr selten Alkohol getrunken und jetzt eine Woche lang jeden Tag. So kann es gehen wenn man Besuch hat..

Den Glace Ausflug lassen wir heute mal sein. Da müssten wir zuerst duschen und duschen ist ja doof. Finde ich auf jeden Fall. Und hier oben findet es selbst Nadine nicht so lässig. Ausserdem sparen wir Wasser und der Zeitaufwand für so eine kleine Leckerei ist enorm von hier oben. Also bleiben wir hier und geniessen den Tag.

Zwei Dinge gibt es aber noch zu erledigen. Einerseits den Abwasch. Den schaffen wir gerade vor dem bisschen Regen am Abend. Andererseits das:

Die eine Solarpanelgruppe lädt die Batterie nich und jetzt haben wir kein Strom mehr. Der Fehler ist aber schnell gefunden. Ein Kabel hat sich ein wenig gelöst und hatte keinen Kontakt mehr.

Ferien

Endlich wieder ein mal ein freier Sonntag ohne Programm und mit schönem Wetter. Ausschlafen, in der Sonne liegen, Käfelä, Lesen, Duschen und was auch noch sein muss, abwaschen.

Am Nachmittag Duschen, Glace essen im Sommerfeld, Kochen, Backen, Apéro trinken, lesen computerlen und so weiter.

Feigen mitbKäse überbacken:

Ein kleiner Ausflug

Ich habe keine sauberen kurzen Hosen mehr. Muss halt eine Lange uner’s Messer.

Wie schnell doch so ein arbeitsfreier Tag vergeht. Nach Ausschlafen, Frühstück und dem Abwasch ist bereits Nachmittag. Wir machen einen kleinen Ausflug nach Jenaz. Wir brauchen Diesel und ein Glace wäre auch nicht verkehrt… im Landhaus Jenaz gibt es super leckere.

Wieder zurück in unserem temporären Heim,  sitze ich etwas an den Computer, Nadine liest und schaut einen Teil des WM Finales. Übrigens, es hätte noch etwas Diesel gehabt, merke ich gerade.

Schon ist es Zeit fürs Abendessen. Zum dritten Mal ist am Sonntag Kino Abend. Heute schauen wir die erste Folge einer Spannenden Doku Serie namens Verdorben. Sie beschreibt sich folgendermassen: „Diese Dokuserie gewährt tiefe Einblicke in die Nahrungsmittelversorgungskette und enthüllt unappetitliche Tatsachen und verborgene Kräfte, die bestimmen, was wir essen.“

Es ist interessant, regt zum nachdenken an und ist aber auch beängstigend, was da in der Lebensmittel Industrie und mit der Natur abgeht.

Viel Besuch

Sonntag ist arbeitsfrei, und das gilt natürlich auch für unseren Besuch. Der Gästebuch Eintrag beschreibt es recht gut, wie ich finde:

Ausser das was mit Arbeiten zu tun hat, das war gestern. Vielen Dank für euren Besuch, die Mithilfe und die Mitbringsel an alle!

Ich bringe ein paar unserer Gäste zum Parkplatz hinunter. Für den Bus ist das wohl das schlimmste, was man machen kann. Mit kaltem Motor den Berg hinunter mit hoher Drehzahl wegen der Motorenbremse und mit immer noch kaltem Motor wieder hoch. Dann muss man aber Gas geben, damit er hoch kommt. Der gute tut mir schon sehr leid für das was er hier oben über sich ergehen lassen muss.

Wir sind wieder alleine. Uns wieder einmal richtig Waschen ist angesagt. Wir nehmen es gemütlich und schauen am Abend noch einen Film.

Besuch

Sonntag ist Arbeitsfrei und deshalb wird erneut ausgeschlafen. So richtig ausgeruht fühle ich mich immer noch nicht, obwohl wir jetzt zwei mal hintereinander zwölf stunden im Bett waren.

Duschen ist wieder mal angesagt und weil wir heute nicht arbeiten und Besuch bekommen, kann man das auch ein mal am morgen machen.

Mein Arbeitskollege Hissam kommt mit seiner Frau und seiner Tochter zu besuch. Ich hole sie mit dem Bus beim Parkplatz ab und dann verbringen wir einen gemütlichen Nachmittag miteinander.

Sie haben sehr viel leckeres Essen mitgebracht:

Kurdisches Essen auf dem Maiensäss, das hat man nicht alle Tage. Vielen Dank!

Nach dem Essen zieht immer mehr Wind auf. Die Familie geht wieder zurück ins Unterland und wir verkriechen uns im oberen Stockwerk. Nadine liest und ich lade alte Blogs aus Frankreich hoch. Danach schauen wir zum ersten Mal hier oben einen Film. Unsere Bäuche sind so voll, dass eine Bouillon als Abendessen reich und wir bald ins Bett gehen.