Schon wieder Fundament

Die letzte Lieferung Baumaterial ist beim Händler in Landquart bereit. Vorallem den Zement brauchen wir schon bald. Sprich, früh los und holen. Ich nehme gleich etwas Material für nach Bülach mit.

Ich keuche also in der Morgendämmerung den Hang hinauf und plötzlich hör ich eine Stimme aus dem Wald flüstern: „Nid verschrecka.“ Und natürlich erschrecke ich fürchterlich. Sitzt da ein Jäger mit seiner Flinte im Unterholz. Völlig perplex fällt mir nichts besseres ein als in freundlich und in normaler Lautstärke zu grüssen. Damit habe ich wohl endgültig alle Tiere verscheucht.

Knapp zu spät zum Frühstück bin ich zurück. Dann machen wir weiter mit Fundament. Wir haben uns lange überlegt, ob wir überhaupt noch mit dem Anbau beginnen sollen. Wir wussten nicht recht ob wir es vor dem Winter noch fertig kriegen. Jetzt sind wir aber zuversichtlich, dass wir es noch schaffen und die ganzen Maschinen ins Unterland abtransportieren können.

Pause:

Ich grabe also wieder ein mal und baue eine kleine Mauer:

Nadine ist mit dem Schlafzimmer beschäftigt. Sie nimmt alle Tücher von der Decke und hängt neue auf. Zum Schutz vor dem Dreck, der immer wieder von oben herabrieselt. Zwischendurch hilft sie mir mit der Mauer und dann ich ihr mit dem Schlafzimmer. Wir können nun die erste Nacht in einem richtig Zimmer verbringen.

Schlafzimmer

Jan musste doch nicht ganz so früh raus wie befürchtet. Wir können also ganz normal aufstehen. Nach einem Kaffe muss er aber gleich los

Nadine und ich bauen den Boden im Schlafzimmer ein:

dazu nehmen wir alte Bretter, die wir von einer Freundin meiner Grossmutter erhalten haben. Sie bauen gerade ein altes Restaurant um und wir konnte sehr davon profitieren und sie mussten weniger entsorgen. Vielen Dank nochmals!

Den Beton verschalen wir aus alten Brettern aus dem grossen Stall und die Ritzen dichten wir mit verarbeiteter Schafwolle ab. Ich lasse mir meist viel Zeit, bis ich einmal aufräume. Aber vor zwei Tagen habe ich genau diese Bretter in das obere Stockwerk versorgt und jetzt trage ich sie wieder herunter.

Nadine macht zwischendurch den Abwasch und backt ein leckeres Brot.

Ein Brotbaby ist geboren!

Die Spina ist uns

Das gröbste im grossen Stall (und jetzt Wohnraum) ist fertig. Jetzt kommt der kleine dran. Er soll ein Schlafzimmer werden. Aber zuerst muss ein Mal ganz viel Erde herausgeschaufelt werden. Wir werden nicht ganz fertig am Vormittag und am Nachmittag haben wir einen Termin auf dem Grundbuchamt in Schiers. Das heisst natürlich auch noch duschen und vorher etwas essen. Jan holt den Verkäufer Ueli ab und Nadine und ich gehen Unterwegs noch allerlei entsorgen.

Heute wird die Spina ganz offiziell auf Jan und mich überschrieben. Dazu muss der Herr vom Grundbuchamt den gesamten Vertag erläutern, dass auch ja alles klar ist und es keine Missverständnisse geben kann. 42 Unterschriften später sind wir Hausbesitzer.

Jan und Nadine gehen einkaufen und ich bringe Ueli zurück nach Furna. Er bittet mich bei sich zu Hause noch hinein und so schwatzen wir noch eine ganze Weile zusammen und mit seiner Frau. Schlussendlich muss ich mich mit einem Alpkäse und drei Zucchetti im Gepäck losreissen, wir haben noch einiges zu tun heute.

Das Ziel die Fundamente für den Boden drin zu haben erreichen wir dann auch gerade so. Der Zement war auch etwas knapp, weil wir vergessen haben welchen zu kaufen, da wir davon ausgegangen sind, das wir sowieso noch Material holen gehen. Das war aber noch nicht bereit.

Wenigstens das Badezimmer ist komplett eingerichtet:

Ins Bett können wir aber noch nicht. Jan weiss noch nicht wie das mit seinem Job morgen aussehen soll und kann darum keinen Wecker stellen. Dann nehmen wir halt noch ein Bier. Danach ist es immer noch nicht klar und ich schlafe fast am Tisch ein. Ich verabschiede mich und lasse die anderen beiden alleine warten.

Aufräumen und aufstellen

Im Moment ist vieles angefangen und noch viel mehr liegt herum. Da ist fertigmachen, aufräumen und putzen angesagt.

Dazu kommt noch ein Möbel in der „Werkstatt“ aus den übrigen Küchenteilen:

Die Küche ist soweit auch fertig:

Wir haben ein maussicheres Möbel kreiert für Früchte und Gemüse. Das wird noch von der Decke heruntergehängt, wenn wir die genaue Position wissen:

Ein Bett/Sofa und ein Wsstisch mit Stühlen und Bänken steht auch im Wohnbereich:

Und die Gadenbrücke ist aufgeräumt und wieder Nutzbar:

Mein Bruder Jan kommt heute noch zu uns. Meeega spät am Abend, also für uns, andere beginnen um diese Zeit noch einen Film zu schauen oder gehen noch weg. Wir sind dann normalerweise schon im Bett, aber heute wollen wir aufbleiben. Wir nutzen die zusätzliche Zeit. Ich versorge Bretter in den oberen Stock und Nadine schreibt unsere ganzen Essensvorräte an.

Danach machen wir zusammen einen Dessert, den wir dann mit Jan im Kerzenschein geniessen können.

Kein Strom mehr

Wieder ein Sonntag, der wie Ferien ist. Lange schlafen, essen, käfälä, im Liegestuhl liegen, sünälä…

Nadine verschlingt ein Buch, ich blogge und mache ein wenig Büro, Bier und Chips zum z’Vieri und Risotto zum Abendessen. In den letzten Wochen haben wir (zumindest gefühlt) sehr selten Alkohol getrunken und jetzt eine Woche lang jeden Tag. So kann es gehen wenn man Besuch hat..

Den Glace Ausflug lassen wir heute mal sein. Da müssten wir zuerst duschen und duschen ist ja doof. Finde ich auf jeden Fall. Und hier oben findet es selbst Nadine nicht so lässig. Ausserdem sparen wir Wasser und der Zeitaufwand für so eine kleine Leckerei ist enorm von hier oben. Also bleiben wir hier und geniessen den Tag.

Zwei Dinge gibt es aber noch zu erledigen. Einerseits den Abwasch. Den schaffen wir gerade vor dem bisschen Regen am Abend. Andererseits das:

Die eine Solarpanelgruppe lädt die Batterie nich und jetzt haben wir kein Strom mehr. Der Fehler ist aber schnell gefunden. Ein Kabel hat sich ein wenig gelöst und hatte keinen Kontakt mehr.

Wieder alleine

Bevor die Andern aufstehen, räume ich die Küche provisorisch ein. Diese wird heute beinahe fertig und auch die Bänke lassen sich sehen.

Die originale Holzverschalung der Wand kommt auch wieder an seinen Platz. Zum Teil mit Ergänzungen und zum teil lassen wir Stücke frei.

Marco verlässt uns bereits am Morgen und Sara muss sich am späteren Nachmittag auf den Weg machen.

Zuvor muss aber noch der sauschwere Holzkocherd an seinen Platz:

Es nimmt Formen an

In letzter Zeit ist das Aufstehen nicht mehr so einfach wie auch schon. Es ist kühl und dunkel am Morgen. Mein Wecker klingelt bereits 45 Minutten später als auch scho, trotzdem bin ich immer müde und bleibe meist noch etwas liegen. Heute bleibe ich auch noch etwas an der Wärme, bin aber schon wach und nutze das zum bloggen.

Schöne Stimmung beim Frühstück:

Das Regenwasser sammeln hat geklappt, jetzt können wir endlich wieder den Abwasch machen. Nadine stellt sich dem riesigen Berg, während wir den Boden fertig einbauen.

Falls ihr euch fragt, warum es in der Mitte ein Brett quer hat, das war früher dazu da, um den Mist hinaus zu befördern und wir haben es wieder so eingebaut. Nicht sonderlich praktisch, aber „original“.

Auch die Küche nimmt langsam formen an. Und die Bänke, die wir der Futterchripf nachempfunden haben und aus derselbigen bauen:

Das erste mal seit langem können wir wieder im Stall essen und gönnen uns einen wohlverdienten Schlummertrunk:

Kein Wasser mehr und fleissige Helfer

Jetzt ist es so weit, wir haben praktisch kein Wasser mehr. Die Trinkwasserkanister wie auch die Badewanne zum Betonieren sind leer und aus der Leitung kommt seit ein paar Tagen kaum ein Tropfen.

Heute machen wir sowieso noch einen Materialtransport mit dem Muli und darum fahren wir zu Familie Klaas und füllen alles auf, wenn wir schon mal nicht tragen müssen.

Drei Generationen leben am Dorfrand ganz nah beieinander, wie in einem kleinen Weiler. Die Grosseltern im ehemaligen Restaurant der Frau, der eine Sohn hat den Bauernhof übernommen und der andere das alte Schulhaus für sich und seine Familie umgebaut. Ich träume auch schon lange davon, so mit Freunden und Familie zusammen zu wohnen.

Der kleine Ausflug mit längerem Schwatz mit der herzigen Familie kostet uns einen halben Tag. Klar, vor dem Frühstück habe ich auch noch ein bisschen gearbeitet und unterwegs haben wir im Falazaun einen kurzen Stopp gemacht um Burkis selbst gebaute Fenster an zu schauen, aber es dauert jedes mal überraschend lange, wenn wir nach unten müssen.

Wieder oben, wird der Muli sofort entladen, damit wir ihn wieder versorgen können. Marco hat in der Zwischenzeit Gräben gezogen und mit Steinen gefüllt, damit das Regenwasser abfliessen kann.

Nach dem Mittagessen machen wir uns an den Boden im ehemaligen Stall.

Michi, Marcos Chef schaut noch vorbei. Er ist mit dem Fahrrad hier hoch gefahren! Nach einer kurzer Verschnaufpause packt er gleich mit an. Zum Beispiel bauen er und Marco Konstruktionen um den bevorstehenden Regen zu sammeln.

Natürlich genau beim leckeren z’Vieri, den Michi hier hoch gestrampelt hat, muss ich los, um Sara beim Parkplatz zu holen und den Muli noch richtig zu versorgen. Weil ich keine Arbeitsanweisungen hinterlassen habe, müssen die Andern halt mal ein Bier trinken und die Nachmittagssonne geniessen:

Dafür geht es nachher zu fünft weiter mit Bodenbretter legen und einen kleinen Stein verschieben:

Michi muss irgendwann los, damit er noch bis nach hause kommt und wir arbeiten, bis wir kein Strom mehr haben. So reicht es gerade noch für einen vierten z’Vieri, bevor der angekündigte Regen kommt und wir ins Bett gehen.

Wir haben wieder eine Gadenbrücke

Thema von heute ist die Gadenbrücke wieder aufzustellen. Das gelingt uns erstaunlich schnell, inklusive authentischem knarzen und schiefen Winkeln.

Auch die Treppe wird wieder montiert, endlich müssen wir nicht mehr um das ganze haus herum um in den oberen Stock zu gelangen

Im Stall hat Marco einen gröberen Kampf mit einer einbetonierten Schalltafel. Ein bisschen Erde muss auch noch heraus. Dann wird der Boden verdichtet, Balken zugesägt und einen Teil der Fundamente betoniert. Das betonieren mache ich zwei Mal, weil die Höhe nicht stimmt, um am nächsten Tag zu merken, dass die Position auch nicht überall richtig war.. Man sollte Abends nach neun Uhr einfach nicht mehr arbeiten.