Sändälä

Wir lassen die Sonne durch die offene Heckklappe uns und das Bett wärmen bevor wir uns nach draussen wagen. Der Sand ist noch ganz kalt, aber es wird langsam wärmer und wir können uns fürs Frühstück erneut draussen auf eine Decke setzen.

Unsere Festlichkeiten geben einiges aufzuräumen und ich bin nur sehr beschränkt eine Hilfe. Der Marokkaner von gestern, kommt nochmals vorbei, dieses mal mit einem Freund. Der spricht aber genau so viele Sprachen, die wir verstehen wie er. Also keine.. Er sagt immer wieder etwas von pille. Der Französisch-Dictionaire hilft uns auf die Sprünge. Das heisst Batterie. Von denen haben wir genug und können gut ein paar abgeben. Damit weiss er, wie es scheint auch nicht viel anfangen. Irgendwann kommen wir darauf, das er gerne eine Taschenlampe hätte. Nadine ist so grosszügig und schenkt ihm ihre alte. Sie wolle sich ohnehin bald eine neue kaufen.
Jetzt ist spielen angesagt. Spielen mit dem Bus im Sand. Auch ich komme zu meinem Teil Spass, denn in diesem Gelände muss man nicht schalten und deshalb fährt es sich ganz gut einhändig. Irgendwann hat Nadine genug von diesen kräfteraubenden extrembedingungen und mein Finger (obwohl nicht gebraucht) auch.

Wir suchen uns einen Weg hinaus zurück zur Piste und fahren so weiter. Mitten im Nirgendwo machen wir halt fürs Mittagessen und unsere Räder wieder aufzupumpen (mit weniger Luft fährt es sich viel besser im Sand). Von irgenwo her kommt ein Mädchen und beginnt nach einem scheuen bonjour einen Laden vor sich auf dem Boden auszulegen. Mega süss sitzt sie da und ordnet ihr Angebot. Es zerreisst einem fast das Herz ohne etwas zu kaufen wieder davon zu fahren. Aber erstens brauchen wir nichts und zweitens sollte man Kinderarbeit mit nichten unterstützen. Ihr etwas zu schenken wäre auch falsch, denn so verstärkt sich das Bettlerproblem immer mehr und schlussendlich „verdienen“ die Kinder mehr als der hart arbeitende Vater.
Bis jetzt was es immer wieder ein wer weissen, welche Piste zu nehmen ist, wobei es nicht so darauf ankam. Jetzt haben wir die Hauptpiste gefunden, doch diese führt immer weiter vom Erg Chebbi weg. Irgendwann trauen wir der Sache nicht mehr so ganz und fahren quer Feld ein in die gewünschte Richtung. Wir waren etwas übereifrig, warscheindlich hätte die Piste schon an den richtigen Ort geführt, aber wir treffen auf die Strasse und fahren in die nächste Stadt, Rissani. Wir müssen Geld holen und ein bischen einkaufen wäre auch nicht schlecht.
Auf der Suche nach einer Bank werden wir angesprochen, ob wir parken wollen. Wir verneinen und sagen, das wir einen Bankautomaten brauchen. Den zeigt der Mann uns auf seinem Fahrrad vorausfahrend. Es stellt sich heraus, dass er offizieller Fremdenführer ist und auch in der neueren Version unseres Reiseführers drin ist. Heute ist Markttag und er würde uns gerne die verschiedenen Märkte und den Eselparkplatz zeigen. Wir müssen ohnehin auf den Markt, der Eselparkplatz nimmt uns sowieso Wunder und der genannte Preis ist fast gar nichts. Also schlagen wir ein.
Wir sehen natürlich den Gemüse-, Gewürze-, Fleisch- und Warenmarkt, aber auch den Heilmittel-, den Getreide-, den Schaf/Ziegen- und den Kuhmarkt. Absolutes Highlight ist aber der Eselmarkt und Parkplatz. Leider sind die meisten schon mit ihren (neuen) Besitzen nach Hause gegangen, aber noch immer stehen da ungefähr hundert Tiere. Durch eine kleine Mauer die zu verkaufenden von den andern getrennt. Bei so vielen Eselinnen gerät der eine oder andere Esel ganz aus dem Häuschen. Für manchen Besitzer ist das auch der Grund, seine Eselsdame hierhin zu bringen.
Mohammed Nasser zeigt uns auch einige Handwerksbetriebe. Es wird sehr viel rezykliert. Zum Beispiel Schuhsohlen und Eimer aus Autoreifen oder kunstvolle Gartenzäune aus alten Armierungseisen.
Wir hätten es uns eigentlich denken können, dass wir zum Schluss in einem Laden landen. Alles was hier angeboten wird, so wird uns erzählt, wurde mit Karawanen, Nomaden und sonstigen Händlern vom Land getauscht. Beim Tee wird Nadine bei den Armbändern fündig, sie wollte schon lange so eines. Wir haben es wieder nicht geschafft ohne etwas zu kaufen einen Laden zu verlassen. Fast aber hätten wir nichts gekauft, doch als wir los wollten sind die Preise dann doch noch gepurzelt.
Jetzt müssen wir noch einkaufen, dabei werden wir auch geführt. Von Stand zu Stand und von Geschäft zu Geschäft. Bis wir alles beisammen haben.
Nun wird es aber Zeit einen Nachtplatz zu suchen. Ein wenig ausserhalb stellen wir uns prominent zu oberst auf einen Hügel.

Durch Schluchten, Oasen, Wüste und dann zum Tee

Wir liegen im Bett und warten, bis die Sonne endlich den Bus wärmt, doch sie will und will einfach nicht kommen. Wir stehen dann trotzdem auf und merken, das wir am schattigsten Platz weit und breit stehen. Als die Sonne endlich bis zu uns kommt, sind wir schon im Begriff aufzubrechen.

Wir verlassen das Bachbett nur wenig unterhalb und gelangen auf eine Strasse. Sie führt uns entlang eines wasserführenden Flusses durch eine atemberaubende Schlucht und auch immer wieder durch eine Furt durch den Fluss hindurch. So können wir auch mal wieder Abwaschwasser Tanken. Der Fluss ist auch für die Bewohner dieses Gebietes wichtiger Wasserlieferant. Als wir aus der Schlucht hinaus kommen, treffen wir auf die erste Oase und viele weitere liegen an unserem Weg. Hohe Dattelpalmen drängen sich am Flussufer und kleine Felder liegen dazwischen und werden durch ein Bewässerungssystem gespeist. Überall wo es Wasser gibt, gibt es auch Menschen und so kommen wir durch etliche, meist aus Lehm gebaute Dörfer bis zur Stadt Goulmima. Hier findet man wieder mehrere Strassen und entsprechend schwer fällt es uns die Richtige zu finden, aber wir schaffen es aud die Hauptstrasse nach Errachidia zu kommen. Sie ist, wie der Reiseführer treffend sagt, landschaftlich wenig reizvoll und führt durch eine breite Wüstenebene. Nur die Bergkette des Atlas ist in der Ferne zu sehen. Irgendwo fahren wir von der Strasse ab und essen zu Mittag.
Errachidia wird als nicht sonderlich sehenswert beschrieben und ist vor allem Militärstützpunkt und Flughafen, darum fahren wir gleich weiter in den Süden in Richtung Erfoud. Dort ist heute grosser Markttag. Wir könnten das eine oder andere gebrauchen und wir wollen uns vorallem das Spektakel nicht entgehen lassen. Von der Wüstenlandschaft gelangen wir plötzlich in eine Art Canyon. Unten an den Steilen Felswänden ist alles grün von den unzähligen Palmen. Dieser Gegensatz beieindruckt einfach immer wieder.
In Erfoud müssen wir eine herbe Entäuschung hinnehmen. Der Markt ist bereits vorbei. Das hätten wir uns eigentlich denken können. Das was wir brauchen, bekommen wir aber doch noch. Eine ganze Einkaufstüte voller Gemüse und Früchte und Brot. Etwas brauchten wir aber noch von einem normalen Laden. Ich werde nicht gleich fündig, da kommt schon jemand und bietet uns seine Hilfe an. Er helfe gerne, weil er so in Kontakt zu Ausländern komme und so sein Englisch trainieren kann. Wenig später lädt er uns sogar zu sich nach Hause ein, gleich für mehrere Tage, wenn wir wollen. Er führt mich von Laden zu Laden, doch alle haben zu. Er erklärt mir dass um zwei Uhr alle Geschäfte für ein paar Stunden dicht machen, für einen Mittagsschlaf. Über einen Freund von ihm, bekomme ich aber doch noch, wonach wir gesucht haben.
Jetzt muss ich aber schnell zurück zum Bus und zu Nadine, denn sie weiss nicht wohin ich verschwunden bin. Sie ist in Gesellschaft eines jungen Marokkaners, der hier den Parkplatz bewacht. Er wäre mich suchen gekommen, wäre ich nicht bald aufgetaucht. Wir schwatzen mit ihm und seinen zwei Freunden und gehen mit ihnen in ein Teehaus, wo auch mein Führer von vorhin arbeitet. Bei Tee wird dann weiter gequatscht über alles mögliche (seltsamer Weise in Englisch). Als eine grosse Gruppe von Menschen vorbeikommt, stehen alle auf und unsere neuen Freunde fordern uns auf, es ihnen gleich zu tun. Es ist ein Beerdigungszug und um dem Toten seinen Respekt zu erweisen steht man auf und einige murmeln etwas vor sich hin. Das ganze Prozedere wiederholt sich wenig später.
Als die Teegläser leer sind, verabschieden wir uns und müssen auch die Einladung ausschlagen. Für einen Blick in den Laden von Verwandten des einen haben wir aber noch Zeit. Es ist ein kleines, gemütliches Geschäft mit Dingen der verschiedenen Völker hier. Der Besitzer spricht Französisch, so gut, das wir ihn erstaunlicherweise sehr gut verstehen. Er war auch mal in der Schweiz und hat deren Bewohner schnell durchschaut. Wir seien sehr nett und herzlich, wenn man sie kennt, sonst aber sehr verschlossen. Da mag er wohl recht haben. Er bietet uns neben dem geplaudere auch gleich einen Tee an, das heisst er besteht darauf, das wir einen trinken. Er verschwindet jedoch bald und wird von einem jüngeren Kollegen abgelöst. Mit ihm reden wir weiter und er erzählt uns von dem Laden. Bald holt er eine Kopie unseres Reiseführers hervor, in dem der Laden vermerkt ist und nicht ohne Stolz erzählt er vom Besuch der Autoren und wie zufrieden sie waren. Es herscht eine sehr ungezwungene Atmosphäre auf den Teppichen auf denen wir sitzen und unseren Tee schlürfen. Bald bekommen wir neue Namen. Fatima Couscous und Mohammed Tajine sind wir jetzt, ich sähe ohnehin einem Berber ähnlich meint er, wie auch andere zu vor. Wir kaufen dann doch noch etwas. Ich bin jetzt Besitzers eines Turbans und weiss auch wie man ihn bindet. Für mich ist es zu Hause dann eher ein Halstuch. Ausserdem hab ich jetzt ein Mitbringsel für meinen Göttibueb im Gepäck.
Als wir wieder hinauskommen, sind die Strassen wieder voll belebt, so wie es in Marokko üblich ist, ausser eben in der Zeit nach zwei Uhr. Unser kurzer Ausflug an den Markt hat sich in die Länge gezogen und wir müssen uns beeilen, um noch in der Abendsonne zu dinieren.

Über Meines ins Atlasgebirge

Der Schlammweg wieder hinauf ist einfacher zu meistern als befürchtet und bald sind wir wieder auf der Strasse.

Kurze Zeit später kommen wir nach Meknes. Wir wollen vorallem in die Altstadt und ein paar Sachen einkaufen. Die Medina ist mit dem Reiseführer schnell gefunden und auch ein bewachter Parkplatz ist in der Nähe.

Vom grossen zentralen Platz aus, wagen wir uns in die Gassen mit dem Markt. Die Stände sind meist noch im Aufbau, aber es wird schon jetzt einfach alles angeboten. Wir lassen all die Eindrücke auf uns wirken und schlendern hindurch. Ich finde nun endlich auch ein Paar passende Schuhe. An einem Stand mit Kräutern und Gewürzen quatscht uns jemand an. Eigentlich nichts besonderes, denn viele buhlen um des Touristen Gunst, um ihnen die Stadt zu zeigen. Dieser Mann jedoch sagt, seine Familie habe auch ein Geschäft mit Gewürzen und so weiter, wir sollen doch mitkommen. Wider besseren Wissens gehen wir mit, denn wir nehmen an, dass er uns nur ein paar Meter weiter führt. Doch er geleitet uns immer weiter in die Gassen hinein und weg von dem Getümmel. Bald haben wir die Orientierung verloren. Unterwegs versucht er sich in englisch als Fremdenführer. Das wollten wir doch gar nicht! Aber wir erfahren, das heute Freitag ist (wir hatten keine Ahnung…) Und deshalb das meiste bald wieder schliessen wird. Wir landen dann tatsächlich bei einem Geschäft. Eigentlich mehr eine Nische zwischen den Häusern. Ein kleiner herziger Mann (sein Vater) sitzt darin und die beiden beginnen sogleich mit der Vorführung von allem, was sie verkaufen. Sie beteuern immer wieder, das alles selbst gemacht sei und die ganze Strasse hier einkaufe. Ein Gewürz und ein Tee erstehen wir hier und vergessen ganz zu handeln. Wir wollen ja auch endlich wieder unsere eigenen Wege gehen. Der Mann führt uns wieder in die Nähe des Platzes, aber nicht ganz bis dort hin. Wir vermuten, er hat Angst von der Polizei dort als illegaler Fremdenführer festgenommen zu werden. Seine Wegbeschreibung für das letzte Stück ist sehr ungenau. Wir beginnen uns schon ein wenig unwohl in all den Gassen zu fühlen, als wir endlich wieder an einem bekannten Ort vorbei kommen.

Wir bringen unsere Einkäufe ins Auto und machen uns auf, die eigentliche Medina zu besichtigen. Unterwegs kaufen wir noch ein paar Eier und Brot. Eigentlich würde noch mehr auf unserem Einkaufszettel stehen, aber jedes mal als wir daran vorbeikamen, sagten wir uns, das können wir noch später kaufen und jetzt sind wir schon wieder fast beim Auto. Trinkwasser müssten wir bald einmal haben, aber für einen Tag reicht es noch. Wir haben zwar auf dem Campingplatz den leeren Kanister gefüllt, sind aber skeptisch, was die trinkbarkeit anbelangt. Als wir zum dritten mal auf dem grossen Platz vorübergehen, um die dortige Töpferware zu besichtigen, wollen uns die Angestellten der vielen Restaurants immer noch zu ihnen locken. Sie haben Ausdauer, das muss man ihnen lassen. Wir verpflegen uns aber lieber preisgünstiger an einem Stand mit ein paar Plastikstühlen davor. Hier werden Merguez (kleine rote Würstchen) am Spiess gebraten und mit gebratenen Zwiebeln in ein Taschenbrot gestopft. Eine Köstlichkeit und man hat gegessen, für zwei Franken.
Weiter gehts in Richtung Süden. Das heisst in das Mittlere Atlas Gebirge. Die Strasse führt durch einen dichten Zedernwald den Berg hinauf. Hier sind wild lebende Affen zu hause und wir erhaschen sogar ein paar Blicke auf sie. Es geht immer weiter nach oben und die Landschaft wird immer karger. Es liegt sogar Schnee, doch angesichts der sehr milden Temperaturen stört uns das nicht sonderlich.

Was uns stört, ist, dass wir in eine Polizeikontrolle kommen. An und für sich kein Problem. Aber dieses mal haben sie uns geblitzt. 71 km/h statt 60, eine Tafel haben wir aber weit und breit nicht gesehen. Nach einer Ermahnung und einigem was wir nicht ganz verstehen, sagt der Polizist, er mache eine Ausnahme. Wir können weiterfahren. Glück gehabt!
Unser Weg führt uns durch etliche Hochebenen, flankiert von eindrücklichen Gebirgszügen und
Felsformationen. Wir merken es nicht wirklich, aber wir kommen wieder hinunter in tiefere Lagen, zwischen dem Hohen und dem Mittleren Altlas und es liegt natürlich längst kein Schnee mehr. Auf einer weiten Fläche fahren wir hinaus auf eine Kiesstrass und bleiben stehen. Seit langem (ausser auf
Campingplätzen) nehmen wir Tisch und Stühle nach draussen und geniessen die Sonne. Zum Abendessen gibt es Fondue, inmitten von Gebirgen im Winter. Sehr passend, auch wenn die Gegend und die Temperaturen so gar nicht an zu Hause erinnern.

Es wird danach aber schnell kühler und wir verziehen uns in den Bus, um noch ein paar Spiele zu spielen.

Zagreb

Das Funk Lounge Hostel ist ein lustiger Ort, man merkt schnell, dass hier vorallem Junge ein und aus gehen. In der Gemeinschaftsküche wird ab und zu etwas gebrutzelt und vor dem Fernseher und in den Hängematten ist immer jemand anzutreffen. Immer wieder jemand anderes.

Zum Frühstück holen wir uns etwas vom Bäcker und setzen uns in den Gemeinschafts-Bereich. Wir laden die letzten Bilder des Blogs hoch. Dann müssen wir uns schon fast beeilen. Um 11.00 ist Check-out. Vorher müssen wir noch duschen, einen Wasserkannister füllen, uns über die Stadt informieren, alles zusammenpacken und unsere Wäsche, die wir zum Waschen gegeben haben, holen. Die ist in der ganzen Aufregung des Vorabends vergessen gegangen und steht immer noch am gleichen Ort wie gestern. Wir wollen ja sowieso in die Stadt und unseren Bus hier stehen lassen. Also kann die Wäsche auch jetzt noch gemacht werden. Der Rezeptionist, der es gestern vergessen hat, geht sofort nach oben und macht eine Maschine.
Die Tramstation ist gleich vor der Tür. Tickets gibts bei jedem Kiosk, aber die kaufe sowieso niemand. Wir entscheiden uns für Variante Nummer drei und gehen zu Fuss. All zu weit ist es nicht. Wir folgen der Route der geführten Touren auf eigene Faust und sehen uns die Sehenswürdigkeiten an.

Der Botanische Garten und das empfohlene Restaurant sind leider zu und auch der angekündigte Weihnachtsmarkt (ein Glühwein zum aufwärmen wäre jetzt super!) ist erst in einer Woche. Aber es gibt auch so genug zu sehen. Ich habe mir fest vorgenommen, mir heute eine Kappe zu kaufen, weil meine irgendwo auf der Abschlepptour in Albanien verloren ging. Leider finden wir nirgens eine und müssen doch zu H&M. Das Mittagessen ist schon längst überfällig und deshalb setzen wir uns in ein Restaurant und essen Strukli, Zagrebschnitzel und Schweinshaxe. Das essen hier ist sehr stark von ungarischen und für unsere Augen sogar bayrischen beeinflusst.
Zurück im Hostel ist unsere Wäsche zwar noch im Trockner, aber fertig. Zum Abschied erhalten wir noch einen Shot an der Bar. Der Angestellte sagt, Kroaten trinken immer am Anfang (da haben wir auch einen erhalten) und am Ende von etwas gutem, aber vieleicht war es auch, weil er die Wäsche vergessen hat. Wir setzten uns also noch ein mal hin, trinken was und süchteln nochmals am iPhone. Total gut gelaunt fahren wir aus dem nun schon dunkeln Zagreb. Ob unser Hoch jetzt von dem bisschen  Alkohol, der Musik, weil wir endlich wieder im Bus sind oder einfach so war, kann ich nicht sagen. Wahrscheinlich ein Mix aus allem. Auf jeden Fall verleitet uns die Fröhlichkeit in der Dunkelheit bis zu unserem nächsten Ziel zu fahren. Der Plitvicka Jezera Nationalpark. Auf dem Parkplatz brennt noch Licht und Campen ist hier mit Sicherheit verboten, darum machen wir kehrt und nächtigen auf einem Feldweg nicht weit entfernt. Es ist für unsere Verhältnisse schon spät und genug im Bauch haben wir vom verspäteten, ausgiebigen Mittagessen auch, also nichts wie ins Bett, solange es von der Fahrt noch aufgeheizt ist.

Subotica

Ich weiss gar nicht, ob schon ein Bild von mir online ist in diesem Monat, falls ja, habt ihr euch sicher gefragt, was der alberne Schnurrbart soll. Hier die Hintergründe: movember.com und es ist auch ganz einfach nur lustig.
Der nächste Punkt auf unserem Programm ist Subotica. Das ist eine Stadt ganz im Norden, an der Ungarischen Grenze. Es ist bereits die vierte Stadt in fünf Tagen. Die Landschaft ist nicht speziell sehenswert und so verbringen wir wenigstens ein paar Stunden am Tag ausserhalb des Busses.
Wieso wir genau diesen Ort anschauen wollten, wissen wir bei der Ankunft nicht mehr so genau. Die Touristeninformation ist auch hier gut beschildert und wir finden sie deshalb sofort. Erneut auf einem Parkplatz stehend, den wir nicht bezahlen können, holen wir uns einen Stadplan und erkundigen uns, wo wir gratis parken können.
Wir stellen unser Gefährt dort ab und wollen uns die Stadt anschauen, geniessen können wir es aber nicht, denn wir beide müssen aufs Klo und keines ist weit und breit in Sicht und auch keines im Plan verzeichnet. Also setzen wir uns in ein Kaffee und bestellen eine heisse Schokolade. Hier wird das sehr wörtlich genommen, denn sie ist eher eine heisse Schokocreme, als ein Milchgetränk, aber trotzdem gut. Da es hier W-Lan hat und schön warm ist (draussen weht ein eisiger Wind) bleiben wir eine Weile sitzen. Irgendwann raffen wir uns dann doch auf und sehen uns die grösste Synagoge, die ich je gesehen habe, Kirchen, das Rathaus, die Fußgängerzone und was uns sonst noch vor die Augen kommt, an.

Dann wollen wir auf den Markt. Fast alle sind schon am zusammenräumen, aber wir ergattern doch noch etwas Gemüse. Für den Rest gehen wir in einen Supermarkt. Unsere Handyakkus mit der Einkaufsliste sind leer und der Laden hat nicht so viel anzubieten. Deshalb fällt der Einkauf sehr klein aus. Weil für die Vineries im umliegenden Weingebiet überall eine Voranmeldung nötig ist, wollen wir uns wenigstens eine Flasche von hier kaufen. Die bekommen wir aber nicht. Wir müssten dazu eine leere zurückgeben. Verstehen wir nicht ganz, aber wir haben ja noch einen Schluck aus Montenegro.
Wir fahren weiter bis fast an die Grenze zu Kroatien. Unterwegs werden wir von der Polizei angehalten. Sie wollen den Führerschein sehen, werfen ein Blick hinten in den Bus, fragen woher wir kommen, wohin wir gehen und schon können wir weiter.

Shkodra

Wir lassen uns Zeit, toasten unser Brot über dem Feuer und geniessen Sonne und Meer. Ein Hund gesellt sich zu uns, den wir am liebsten mitnehmen würden.

Jetzt geht es wieder ins Landesinnere, nach Shkodër. Eine der ältesten Städte weit und breit. Die Parkplatzsuche ist wieder ein Mal nicht so einfach. Wir stellen den Bus deshalb ins Parkverbot, wie alle anderen auch. Wir sind mitten in einem lebendigem Quartier mit vielen kleinen Läden gelandet. Es ist fast schon ein Markt. Wir schlendern einmal hindurch und gehen zum Touristenbüro. Wir sind noch nicht ganz sicher, ob wir uns wirklich die Sehenswürdigkeiten anschauen wollen. Die Touristeninformation nimmt uns die Entscheidung ab. Sie ist geschlossen und ohne Stadtplan finden wir uns nur schlecht zurecht. Auf dem Rückweg kaufen wir an diversen Ständen Lebensmittel und zwei Paar Handschuhe ein. Wir hoffen, das wir sie nie brauchen werden. Ich tu mich meist sehr schwer mit Schuhe kaufen aber heute sehe ich zwei Paar, die ich nehmen würde, aber es hat natürlich meine Grösse nicht…

Wir fahren weiter in Richtung Kosovo. Eigentlich wollen wir heute noch über die Grenze, aber über die kurvigen Bergstrassen kommen wir längst nicht so schnell voran, wie das Navi meint. An einer Tanke werden wir unser albanisches Geld los und bleiben wenig später, bevor es eindunkelt, irgendwo am Wegesrand stehen, um zu übernachten.

Thermalbad und Markthalle

Am Morgen sind wir für einmal alleine Unterwegs. Dylan will unbedingt die Dinos im Naturhistorischen Museum anschauen und wir nutzen derweil die Budapestcard der beiden um gratis in eines der unzähligen Thermalbäder zu gehen. Es ist nicht ganz leicht zu finden. Nach einer Umrundung des riesigen Gebäudes entdecken wir schlussendlich den Eingang.

Es gehört zu irgend einem medizinischen Zentrum. Das Susanne auf beiden Karten unterschrieben hat fällt nicht auf und wir kommen ohne Probleme rein. Viel mehr Probleme bereitet uns das Orientieren im Innern. Alles ist verwinkelt und nur dürftig, meist ungarisch angeschrieben. Die kalten Außenbänder lassen wir getrost sein und gehen direkt zu den Thermalbecken. Sie sind sehr klein, oder es hat viel zu viele Besucher. Am Anfang wissen wir nicht genau, wo wie was und fühlen uns nicht so wohl. Mit der Zeit können wir uns aber entspannen und das heisse Wasser und das Dampfbad geniessen.

Wir treffen mit den andern mit knurrenden Bäuchen bei der großen Markthalle. Ersteinmal schlendern wir herum (viel Fleisch, Gemüse, Obst und Touristen Artikel) und essen dann zu Mittag. Langos sind eine köstliche ungarische Spezialität. Frittierter Teig mit allem möglichen belegt, salzig oder süss. Dann kaufen wir noch ein. Fleisch und Gemüse fürs Abendessen und Susanne ein paar Mitbringsel für zu Hause.

Wieder zürück im Hotel laden wir alles ab und machen uns auf den Weg zum Felsenkrankenhaus (später mehr dazu, was das ist). Es können nur Führungen gemacht werden und für die nächste müssten wir lange warten. Dann würde es wohl ein wenig zu spät. Also fahren wir jetzt schon zum Camping und bruzzeln uns etwas über dem Feuer.

Stadtführung in Riga

Wie erwartet, kriechen wir ziemlich spät aus dem Bett. Erst einmal duschen, um ein wenig wach zu werden. Die Frauen warm und bei den Männer kommt nur lauwarm bis saukalt. Das Wetter spielt, wie so oft, wenn wir zu Fuss in einer Stadt sind, nicht mit.

Schlussendlich machen wir uns irgendwann am Nachmittag auf. Der Bus hält direkt bei der grossen Markthalle, die früher ein Zeppelin Hangar war. Viel günstiges Essen lacht uns an und wir gönnen uns ein bisschen davon.

Danach erkunden wir beinahe die ganze Altstadt. Viele schöne Alte Gebäude sind zu sehen. Kerstin und Malte machen ihrem Beruf alle Ehre und führen uns, immer noch zimlich angeschlagen von der langen Nacht, herum. Sie Arbeiten beide auf Kreuzfahrtschiffen und leiten auch Ausflüge an Land.
Vieles ist leider zu. Es ist Montag und dazu kommt, das einiges Renoviert wird. Aber auch von aussen ist es beeindruckend.

Auf dem Nachhauseweg steigen wir unterwegs aus dem Bus aus und fragen in einem Camping Shop nach Spiritus für ihren Kocher. Hier weiss man wenigstens von was wir reden, nicht wie überall sonst. Sie haben auch so einen Kocher im Angebot, aber den Alkohol dazu haben sie nicht.
Im Baumarkt kaufen wir noch die fehlende 19er Nuss und wieder kein Spiritus. Da wir immer noch nicht so fit sind, beschliessen wir mit den andern noch eine Nacht hier zu bleiben. Wir essen noch etwas Reste und gehen früh zu Bett.

Helsinki

Diesen Blog hab ich schon einmal geschrieben, aber die Technik spielt uns einen Streich. Deshalb, unteranderem, kommt dieser Blog so spät.

Das mit dem früh aufstehen klappt heute nicht mehr so gut wie gestern. Trotzdem sind wir schon um zehn Uhr mitten in Helsinki. Zuerst einmal suchen wir die Touristen Information, was ein wenig Zeit beansprucht. Dort schauen wir uns kurz um und kaufen uns ein Fährticket nach Tallin, Estland und die Helsinki Card. Sie ermächtigt uns zur freien Benützung des Öv, einem Ausflug zur Seefestung  Suomenlinna inklusive Führung, einer Bus (können wir auch selber machen) oder Bootstour und vielen Vergünstigungen.

Wir lassen uns noch kurz den Weg zu einem Parkhaus erklären und stellen den Bus in dem Riesending ab, nachdem wir einen Zettel der kanadischen Botschaft (parken sie wo anders) von der Windschutzscheibe entfernt haben.
Zufällig gehört es zu einem Kaufhaus namens Stockmann, welches in unserem Reiseführer erwähnt ist. Es wird als typisch finnisches seiner Gattung beschrieben und als sehenswert empfohlen.
Zuerst aber machen wir uns auf Richtung Hafen um zur Festung zu gelangen. Unterwegs wechseln wir noch einiges an mitgebrachten Schweizerfranken. Denn Finnland hat den Euro und die kann man immer gut gebrauchen.
Für die Fähre sind wir 40 Minuten zu früh und haben deshalb noch Zeit um durch den Markt zu schlendern und Rentier Wurst (schmeckt ziemlich ähnlich wie Cervelat), Fleischbällchen und Kebap mit Gemüse und Kartoffeln zu probieren. Muss man mal gemacht haben.

Die Führung findet nur Sonntags statt. Na dann gehen wir halt selbst los und schauen uns das alleine an. Unter einer Seefestung haben wir uns ein bischen was anderes vorgestellt. Sie ist riesengross. Viel Grün, Wohnhäuser, Hotels und so weiter gibt es hier und weniger Befestigungsanlagen.
Wir erfahren im Museum aber, dass sie ganz schön Wehrhaft war. Mit 6000 Mann und gegen 200 Kanonen konnten sie den Russen einst standhalten.
Nun müssen wir uns aber beeilen, um die Bootsrundfahrt noch zu erwischen.
Dort wurde unserer Ansicht nach auch mehr versprochen, als wir zu sehen bekamen. Aber es ist trotzdem schön, durch die Insellandschaft vor Helsinki zu gondeln. Wir können die 1.5 h nichtstun voll geniessen.

Zurück am Hafen kaufen wir uns ein paar Beeren, die hier in rauen Mengen angeboten werden und müssen bereits wieder zurück zum Kaufhaus. Die spätere Fähre war leider bereits ausgebucht.
Wir sehen uns noch kurz um und kaufen etwas Unterwäsche, um nicht mehr so schnell waschen zu müssen.
Der Verlad dauert ewig. Jetzt wissen wir auch wieso wir mindestens eine Stunde vor Abfahrt dort sein müssen. Auf dem Schiff haben wir freies Wlan, was uns zuerst einige Zeit beschäftigt.
Es ist allerlei los hier. Wir wundern uns ab dem grossen Partyvolk und den vielen aufgetakelten Leuten. Ausserdem sichten wir ein Teil der Sunrise Avenue Crew (leider nicht die Band). Und alle sind sie am trinken oder decken sich grosszügig mit Alkohol im Supermarkt ein (logischerweise, Dutyfree). Dort gehen wir auch hin und kaufen ein wenig ein. Danach schlendern wir überall durch und schauen uns alles an und essen das mitgebrachte „Birchermüäsli mit den frischen Beeren. Wir widerstehen dem Drang noch in Restaurant zu gehen und begnügen uns mit einem Kinder Überaschungsei. Als wir an einem Airhockeytisch vorbei kommen, müssen wir umbedingt einmal spielen. Auf dem letzten Schiff hatten wir nähmlich kein passendes Kleingeld dabei. Die Partie ist sehr hart umkämpft, der Gewinner soll hier nicht erwähnt werden.
Nachdem wir kurz in unsere Bücher geschaut haben „müssen“ wir auch schon wieder von Board.
Von Tallin sehen wir nicht viel. Es ist ja schon Dunkel. Wir fahren einfach durch und verpassen einiges, wie wir später erfahren werden. Wir fahren also raus und suchen einen Feldweg. Natürlich hat der erste ein Haus am Ende, aber wir können kurz davor nochmals abbiegen und fallen bald erschöpft ins Bett.

Bergen und wieder ins Landesinnere

Auf dem Plan des Wandergebiets gerade neben unserem Schlafplatz hatten wir gestern eine Dusche eingezeichnet gesehen. Also packten wir schnell unsere Sachen zusammen und fuhren das kurze Stück ohne Frühstück gegessen zu haben. Die Dusche entpuppte sich als Sportplatz mit Umziehkabienen, wahrscheindlich auch mit Duschen, aber die Türen waren zu…

Dann stinken wir halt weiter und gehen in die Stadt. Das Parkhaus war wieder ein mal zu klein. Nicht wie bei uns 2 m (was auf 1cm passgenau wäre), sind alle, die wir bis jetzt gesehen haben, gerade mal 1.90 hoch. Kurz darauf fanden wir aber ein Parplatz, ziemlich im Zentrum.
Zu Anfang, machte es den Eindruck, als wäre überhaupt nichts los. Kein Wunder, es ist Sonntag morgen.

Doch dann fanden wir einen kleinen Markt (der grosse findet jeden Tag statt, ausser Sonntags, toll gepreicht…) und kurz darauf ein Bauern-Fest-Markt-irgendwas. Wir wurden nicht ganz schlau draus was es sein sollte, aber es gefiel uns. Überall gab es Köstlichkeiten zu probieren. Auf der Festung war auch irgend ein Fest in gange. Beziehungsweise noch nicht im gange, denn als wir wieder herauskamen, merkten wir, dass eigentlich Eintritt verlangt wurde und wir zu früh waren. Mittelalterliche Zelte, Verkaufs- und Verpflegungsstände waren aufgestellt worden, ein Dudelsackbläser klang vom Turm herab, überall waren verkleidete Personen, Bogenschiessen und mit dem Schwert kämpfen wurde angepriesen, aber eben, logischerweise war noch nicht wirklich Betrieb.

Zurück auf dem Markt kauften wir uns zuerst einen Dessert und später ein Sandwich zum Zmittag. Um aus der Stadt heraus zu kommen und all den Mautstellen zu umgehen, gaben wir ein Ort im Landesinnern ins Navi ein. Es schaffte es auch nicht ganz allen Maut Kameras zu entgehen. Wir wollen nun all die Fjorde umfahren, weil wir unsererachtens schon genug Geld für Fähren ausgegeben hatten. Tunnels wollten wir auch wennmöglich meiden. Einerseits wegen den Gebühren, Andererseits weil die Passstrassen schön sind und Spass machen. Alle waren nicht möglich, denn es gibt sehr viele durch die steilen Berge. Beim ersten, bei welchem wir es schafften, führte uns die Strasse in halsbrecherischen 18% Gefälle in engen Kurven den Berghang hinab. Beim zweiten verpassten wir die Abzweigung und nahmen, wie wir glaubten, eine Alternativroute. Der Einstieg war schwer zu finden und endlich gefunden prangte ein Sackgasse Schild vor unserer Windschutzscheibe.
Also kehrt und doch die von Anfang an geplante Strasse nehmen. Mit Navi diesmal, kein Problem. Auch diese schlängelte sich in Harnadelkurven den Berg hinauf. Auf einer Aussichtsplattform mit Infoschild bemerkten wir, dass wir uns auf einer Touristenroute mit besonders schöner Landschaft befinden. Glück gehabt.

Ausserdem traffen wir Paulchen. Ein riesiges Offroad-Lastwagen-Reisemobil, von dem Nadine bereits im Internet gelesen hatte.

Er verliess den Rastplatz ein wenig früher und wir sahen ihn später auf einem Parkplatz, wo er wahrscheindlich nächtigte. Wir überlegten uns kurz ob wir uns zu ihm gesellen sollen, bereuten aber nicht weitergefahren zu sein, denn wir fanden einen viel schöneren Platz. Ein wenig abseits der Strasse, neben einem Bach, umringt von Berggipfeln. Unser Vorzelt ist auch wieder mal im Einsatz, es regnet nämlich.